Für den Kolumbianer Sebastian Saavedra (Dallara F307 Mercedes) lagen Freud und Leid im Qualifying für den vierten Lauf des Formel-3-Cup in Oschersleben nah beieinander. In seiner vierten Runde fuhr der Rookie mit 1:21.519 Minuten die schnellste Zeit. Nur eine Runde später musste er nach einer Kollision mit Federico Glorioso das Zeittraining beenden. Glück für ihn: die Konkurrenz verbesserte sich nicht. Großen Jubel gab es bei Van Amersfoort Racing und Volkswagen: dem Belgier Laurens Vanthoor gelang bereits am zweiten Rennwochenende der Sprung in die erste Startreihe - und das auf der Volkswagen-Heimstrecke.

Eine tolle Leistung des erst 16-Jährigen, der bisher nur im Kart unterwegs war. "Deswegen habe ich mir für das Rennen kein konkretes Ziel gesetzt - ich will nur lernen", meinte Vanthoor bescheiden. Sein Team war ein hohes Risiko eingegangen, denn man schickte ihn erst wenige Minuten vor Ende auf die Strecke. Eine Strategie, die sich auszahlte. Platz drei geht an den Formel-3-Cup-Rückkehrer Johnny Cecotto (Dallara F307 Mercedes). Der Venezolaner war mit Sorgenfalten in das Qualifying gestartet, da es vorher Probleme an seinem Dallara F307 Mercedes gegeben hatte. So schickte ihn sein Team frühzeitig auf die Strecke und konnte schnell Entwarnung geben.

Der Bahraini Hamad Al Fardan (Dallara F307 Mercedes) spulte im Zeittraining satte 18 Runden ab. Er muss auf dem 3,696 Kilometer langen Kurs noch Erfahrung sammeln, da er nicht am gestrigen freien Training teilnehmen konnte. Nach wenigen Runden hatte seine Kupplung versagt. Trotz der fehlenden gefahrenen Kilometer erreichte er heute den achten Rang. Hinter ihm platzierte sich die schnellste Dame im Feld Rahel Frey (Dallara F307 Volkswagen), die damit auch Drittschnellste der Rookie-Wertung ist. Die Schweizerin, der gestern der Sprung auf die achte Startposition gelang, setzt ihre männlichen Kollegen damit gehörig unter Druck.

In der Formel-3-Trophy fuhr der Italiener Massimo Rossi (Dallara F304 Mugen-Honda) die schnellste Zeit und belegte den 16. Gesamtrang. Doch seine Konkurrenten lauern dicht hinter ihm. Zweitschnellster war der Niederländer Dennis Swart (Dallara F304 OPC-Challenge) auf Position 17, vor dem Deutschen Marcel Schlenker (Dallara F304 Opel).

Sebastian Saavedra:
Das war ein verrücktes Qualifying. Normalerweise ist immer viel Verkehr auf der Strecke. Aber ich hatte Glück und erwischte zwei komplett freie Runden, in denen ich mich extrem konzentriert habe. Leider kam es wenig später zur Kollision - zum Glück hat meine Zeit gereicht.

Laurens Vanthoor:
Ich bin sehr zufrieden. Viele sind sehr zeitig auf die Strecke gefahren. Aber mein Team hat mich sehr spät losgeschickt. Ich denke, sogar als Letzter. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt gab es für drei, vier Runden gelbe Flaggen. Kaum war die Strecke frei, habe ich richtig Gas gegeben. Leider war am Ende ein Fahrzeug vor mir, sonst hätte es vielleicht noch für die Pole gereicht.

Johnny Cecotto:
Mein Team hat mich sehr früh rausgeschickt, da wir uns mit dem Auto nicht so sicher waren. So bin ich ein paar Runden auf alten Reifen gefahren. Aber auch mit den neuen Reifen bin ich recht früh auf die Strecke gefahren. Es lief viel besser als gestern. Immerhin habe ich seit sechs Monaten in keinem Rennwagen mehr gesessen.