Der achte Meisterschaftslauf der GTP Pro Series auf dem Shanghai International Circuit war das erste Rennen im Kalenderjahr 2014. Der moderne Kurs, der 2004 eröffnet worden ist, bietet alles was das Rennfahrerherz höher schlagen lässt: Dynamische Kurvenkombinationen, eine lange Gerade und eine Spitzkehre, die den Fahrern im Rennen als Hauptüberholpunkt dienen sollte. Am Ende der achtzig-minütigen Renndistanz überquerte Alexander Falkenhain in seinem Gumpert Apollo GT als erster die Ziellinie und feierte damit seinen ersten Sieg in der GTP Pro Series. Mit der Pole-Position unterstrich der Pilot von Raptor-Gaming bereits im Qualifying seine Ambitionen auf den Sieg. Die Top-5 der Qualifikation komplettierten Thomas Wackerbauer, Thomas Tometzki, Jens Fey und Peter Jan Hoekstra. Der Meisterschaftsführende Kim Strohmann startete von Platz zwölf aus ins Rennen.

Vom Start weg packende Rennaction

Als die Ampeln erloschen und das Rennen freigegeben wurde, konnte sich Thomas Tometzki direkt an Thomas Wackerbauer auf die zweite Position schieben, während Alexander Falkenhain seinen ersten Platz behauptete. Darauffolgend kam es in der ersten Kurve im hinteren Drittel des Feldes zu einer Kollision zwischen Frank Schulte-Loh und Pascal Hoffmann, wobei diese Berührung keinen größeren Schaden verursachte. So konnten alle Fahrer ihr Rennen ohne größere Schwierigkeiten angehen.

Bei diesem Stunt hatte Kai Laake alle Glücksgötter auf seiner Seite, Foto: Racersleague
Bei diesem Stunt hatte Kai Laake alle Glücksgötter auf seiner Seite, Foto: Racersleague

Als die Piloten dann das erste Mal auf die lange Gerade einbogen, war es Zeit für die ersten Windschattenschlachten. Am Ende der langen Geraden war es dann Kai Laake, der sein Pagani Zonda schlicht weg überbremste und ein riesen Glück hatte, dass er mit seinem völlig außer Kontrolle geratenen Fahrzeug keine Gegner von der Strecke räumte. Nach der ersten Runde sahen die Top Sechs folgender maßen aus: Falkenhain, Tometzki, Wackerbauer, Heinrich, Hoekstra, Fey.

In der Anfangsphase war das Rennen geprägt von packenden Zweikämpfen. Während Marek Musiol und Markus Roersch wild die Positionen wechselten, wollte Sven Brandenburg aus diesem Zweikampf Profit schlagen. Als Brandenburg dann seine Chance in der ersten Kurve sah und innen rein stechen wollte, drehte er Musiol unglücklich und dieser verlor einige Positionen.

Als sich das Feld dann etwas sortiert hatte, konnte sich das Trio Falkenhain, Tometzki und Wackerbauer vom Rest des Feldes lösen. In der neunten Runde verbremste sich Tometzki in der Spitzkehre nach der langen Geraden und Wackerbauer ging auf die zweite Position. Im Mittelfeld rund um Sascha Brandenburg und Pascal Hoffman ging es weiter hoch her. Mehrere Positionswechsel innerhalb von einer Runde waren keine Seltenheit. Laurin Heinrich verlor währenddessen im Laufe des Rennens einige Plätze und unmittelbar vor den anstehenden Boxenstopps setzten sich die Top Sechs aus Falkenhain, Wackerbauer, Tometzki, Hoekstra, Fey und Moebus zusammen.

Rennentscheidung in der Box

Harte Kämpfe überall im Feld, Foto: Racersleague
Harte Kämpfe überall im Feld, Foto: Racersleague

Über Sieg oder Niederlage entschied einmal mehr der Boxenstopp. In der Spitzengruppe hieß der Verlierer der Reifenwechsel Thomas Wackerbauer. Durch einen kleinen Fehler in der Boxeneinfahrt und eine zu lange Standzeit verlor er nicht nur die zweite Position an Tometzki, sondern er verlor auch so viel Zeit, dass sein Rückstand nun vier Sekunden betrug. Alexander Falkenhain hatte wiederum sechs Sekunden Vorsprung auf Tometzki und war auf diese Weise dem Rennsieg ein bedeutendes Stück näher gekommen. Peter Jan Hoekstra, Jens Fey, Kim Strohmann, Stefan Moebus, Benjamin Thiermann, Tobias Kuppe und Thomas Edlbergmeier komplettierten nach der Boxenstopp-Phase die Top Ten.

Thomas Wackerbauer konnte den Abstand innerhalb des zweiten Stints zu Thomas Tometzki zufahren und so kam es in der Schlussphase des Rennens zu einem nervenaufreibenden Zweikampf um die zweite Position. Schon früh im Rennen war zu sehen, dass Wackerbauer im Vergleich zu Tometzki sehr viel Abtrieb fuhr und so auf der langen Gerade einen großen Topspeednachteil hatte. Das wurde ihm jetzt zum Verhängnis, denn er konnte sich auf der Geraden nicht im Windschatten heran saugen und musste so probieren auf der Bremse eine ganze Wagenlänge auf Tometzki gutzumachen.

In Runde 36 kam dann die erste Attacke. Wackerbauer war allerdings zu spät auf der Bremse, rutscht in Tometzki rein und ließ ihn fairer Weise wieder vorbei. Somit blieb die alte Reihenfolge bestehen. Die nächsten Runden musste sich Tometzki mit allem was er hatte gegen den wild attackierenden Wackerbauer verteidigen. In Runde 40 dann schließlich die finale Attacke. Gleiche Ausgangssituation wie bei dem ersten Überholversuch. Wackerbauer am Ende der Geraden wieder extrem spät auf der Bremse. Zu spät. Er verbremste sich und schoss in die Auslaufzone. Damit hatte Tometzki die zweite Position sicher.

Der Zieleinlauf

Wackerbauer versucht es mit allen Mitteln, doch Tometzki hielt stand, Foto: Racersleague
Wackerbauer versucht es mit allen Mitteln, doch Tometzki hielt stand, Foto: Racersleague

Von all dem unbeeindruckt überquerte Alexander Falkenhain nach 41 Rennrunden als Erster die Ziellinie und gewann das achte Saisonrennen. Thomas Tometzki und Thomas Wackerbauer belegten die Plätze zwei und drei. Peter Jan Hoekstra, Jens Fey, Kim Strohmann, Stefan Moebus, Benjamin Thiermann, Thomas Edlbergeimer und Laurin Heinrich komplettierten die Top Ten.

In der Fahrermeisterschaft haben Thomas Wackerbauer und Kim Strohmann nun beide 172 Punkte auf dem Konto. Mit vier beziehungsweise fünf Punkten Abstand folgen Thomas Tometzki und Thomas Edlbergmeier. Dahinter folgt ein kleiner Abriss. In der Teammeisterschaft ist nach dem achten Saisonlauf ebenfalls ein Punktegleichstand vorzufinden. Inside-Paddock, bestehend aus Thomas Tometzki und Stefan Moebus, liegt gleich auf mit Josef und Thomas Edlbergmeier, die für das Team Maserati Corsa an den Start gehen. Nach diesen beiden Teams folgt ein Abriss zu den beiden LDK-Racing Teams.

Das nächste und damit neunte von zwölf Saisonrennen wird am 27.01.2014 in Watkins Glen stattfinden. Da die Abstände sowohl in der Fahrer, als auch in der Teammeisterschaft sehr knapp sind, wird das letzte Saisondrittel durch Spannung und packende Rennen geprägt sein.