Oreca-Teamchef Hugues de Chaunac hatte es im Vorfeld der Portimao-Rennens angekündigt – jetzt bestätigte es sich zumindest schon einmal im Qualifying: Die französische Truppe hat mit dem neuen Auto noch einmal einen großen Sprung gemacht, kann in der LMS jetzt aus eigener Kraft ganz vorne mitfahren. Nicolas Lapierre sicherte sich in 1:31,020 knapp vor Stefan Mücke (1:31,160) im Lola Aston Martin und Bruno Senna im zweiten Oreca mit 1:31,2336 die Pole-Position: "Das Auto ist hier die ganze Zeit schon sehr gut", freute sich der Franzose nach der ersten Pole in der Teamgeschichte für Oreca in der LMS gegenüber Motorsport-Magazin.com, "und dann habe ich im Qualifying auch das Glück gehabt, zwei wirklich freie Runden hintereinander zu erwischen. Aber das Wichtigste ist, dass es jetzt im Rennen genauso gut läuft. Wir haben sicher Siegchancen."

Gleiches Verkehrsglück war seinem Teamkollegen Bruno Senna, der im dritten freien Training noch Bestzeit gefahren war, "und das mit 30 Liter Sprit im Tank, weil wir ein kleines Problem mit der Benzinpumpe hatten und den Tank nicht mehr leerer machen konnten", nicht vergönnt: "Ich bin extra zeitig rausgefahren, weil ich dachte, dass dann weniger Verkehr sei und ich zwei Runden hinknallen und alles klarmachen könnte, aber von wegen. Jedesmal bin ich irgendwo auf einen Langsamen aufgelaufen, ausgerechnet an Stellen, wo man nicht überholen kann, musste die Runden abbrechen. So kommt man auch in keinen vernünftigen Rhythmus - und als ich dann am Ende die Zeit noch gefahren bin, war der Reifendruck hinten links schon nicht mehr optimal, der ist da ein bisschen zu hoch geworden. Aber das Auto ist grundsätzlich sehr viel besser als zuletzt, wir haben jetzt einen neuen englischen Ingenieur, mit dem ich einige Abstimmungsideen verwirklichen konnte, die ich eigentlich schon seit ein paar Monaten hatte. Und jetzt reagiert das Auto viel präziser, fährt sich dadurch auch deutlich einfacher."

Stefan Mücke in Reihe eins

Stefan Mücke freute sich sehr über den Platz in der ersten Startreihe, hatte er doch vorher eigentlich eher mit "Rang fünf oder so was" gerechnet, "weil die Strecke hier ohne lange Geraden und schnelle Kurven unserem Auto eigentlich nicht so liegt. Das ist nun mal in erster Linie für Le Mans gebaut, wo wir ja auch sehr schnell waren, und das merkt man dann halt hier." Aber dem Berliner gelang das, woraus er vorher ein bisschen gehofft hatte: "Vielleicht schaffe ich es ja, aus dem Auto für eine Runde mit neuen Reifen noch ein bisschen was rauszuquetschen." Im Rennen müsse man dann halt mal weitersehen: "Da kommt es ja schließlich auch noch auf andere Faktoren als auf den reinen Speed an."

In der LMP2 ging die Bestzeit an Oliver Pla (Ginetta Zytek) vom Quifel ASM Team, In der LMGT1 war Yann Clairay in der Corvette des Teams von Luc Alphand der Schnellste, in der LMGT2 Richard Lietz im Gfelbermayer-Porsche.