Olivier Pla, Bertrand Baguette und Dimitri Enjalbert heißen die Sieger des zweiten Saisonlaufs der European Le Mans Series 2012. Auf der englischen Traditionspiste von Donington setzte sich das Fahrertrio von OAK Racing nach 251 Runden mit einem Vorsprung von 21 Sekunden gegen Mathias Beche und Pierre Thiriet (Thiriet by TDS Racing; Oreca-Nissan) durch, die auf Rang zwei ins Ziel kamen und somit weiterhin die Meisterschaft anführen. Bronze ging an Warren Hughes, Brendon Hartley sowie Jody Firth von Murphy Prototypes (Oreca-Nissan).

Für die englische Automanufaktur Morgan bedeutet der Sieg in Leicestershire den ersten in einem internationalen Rennen seit dem Doppelerfolg des Aero 8 Supersports in der FIA-GT-Europameisterschaft 2009 in Silverstone. Allerdings jubelte die Marke auch dank Unglücks und Unvermögens ihrer Gegner: So verabschiedete Murphy-Mann Hughes seine Equipe durch einen Dreher aus dem Kampf um Position eins. Thiriet by TDS Racing vergaloppierte sich ebenfalls selbst: Die Auftaktsieger aus Frankreich kassierten eine 30-sekündige Stop-and-Go-Strafe aufgrund zu schnellen Fahrens in der Boxengasse.

Spannung trotz weniger Teilnehmer

Der Morgan-Nissan von OAK Racing war letztlich der einzige LMP2-Flitzer, der ohne nennenswerte Probleme über die Sechs-Stunden-Distanz kam. Die Polesetter Jacques Nicolet und Matthieu Lahaye schafften es hingegen nur als Sechste über die Linie. Im zweiten OAK-Fahrzeug (Morgan-Judd) wurde auch diesen beiden eine 30-sekündige Strafe zum Verhängnis. Zu allem Überfluss ereilten sie später auch noch Elektronikprobleme. Technische Gebrechen gab es zudem bei Greaves Motorsport (Oreca-Nissan): Lucas Ordoñez, Tom Kimber-Smith und Alexander Brundle verhagelte ein Radaufhängungsschaden den Sonntag auf der Insel.

Ansehnlicher PS-Sport in Donington, Foto: DPPI
Ansehnlicher PS-Sport in Donington, Foto: DPPI

Die Mannschaft der amtierenden ELMS-Champions fuhr bis gut 50 Minuten vor Ablauf der Uhr noch um den Sieg mit, schaffte es letzten Endes aber nur auf Platz sieben. Generell zeigte die LMP2-Kategorie, die seit diesem Jahr die neue Königsklasse in der europäischen Le-Mans-Serie ist, besten Langstrecken-Rennsport: Nach viereinhalb Stunden lagen die Top-Drei innerhalb von drei Sekunden. Das mit 13 Boliden mager besetzte Feld im Donington Park bot somit durchaus gute Unterhaltung.

GT-Pokale für Ferrari und Porsche

In den beiden Sektionen der Gran-Turismo-Renner ging es allerdings eher ruhig zu. Jonny Cocker und Allan Simonsen waren in der Profi-Wertung gegnerlos; wenig überraschend ließen die Lokalmatadore mit ihrem Ferrari 458 Italia von JMW Motorsports die beiden Amateur-Paarungen um eine Runde auf Abstand. Die bessere dieser beiden bildeten Nicolas Armindo, Raymond Narac und Anthony Pons im Porsche 911 GT3 RSR von IMSA Performance Matmut. Ebenfalls mit einem Umlauf Vorsprung schlugen sie ihre Klassenkonkurrenten Piergiuseppe Perazzini, Marco Cioci und Matt Griffin von AF Corse (Ferrari F458 Italia).

Ähnlich Cocker/Simonsen hatten auch Thomas Dagoneau, John Battut und Jean-Charles Hartshorne niemanden zu fürchten. Als Einzige in der Challenge-Kategorie der Prototypen gestartet, blieb auch ihnen nichts anderes als der Sieg. Der Formula-Le-Mans-Oreca des Boutsen-Ginion-Teams kam allerdings nicht problemlos ins Ziel und beendete das Rennen aufgrund dessen nur als Letzter.