Rauswurf bei Mercedes, Ersatzmann für Tom Kristensen, Formel-1-Führungsrunden - Markus Winkelhock hat in den letzten Jahren viel erlebt. Spätestens in diesem Jahr ist allerdings Kontinuität angesagt: der 29-Jährige aus Bad Cannstatt ging zum zweiten Mal als Audi-Werksfahrer mit dem Team Rosberg in der DTM an den Start und verbesserte sich, verglichen mit dem Vorjahr, um einen Meisterschaftsrang nach oben.

Auf ein wirkliches Highlight wartet Winkelhock aber nach wie vor. Zwar sammelte er in zehn Rennen ganze elf Punkte, landete im Gegensatz zu seinem Markenkollegen Oliver Jarvis nie auf dem Podium und blieb zudem in sieben Rennen punktelos. Im Laufe der Saison musste der Audi-Pilot lange Durststrecken überwinden - etwas Zählbares sprang neben Auftakt und Finale nur beim sechsten Rennen auf dem Nürburgring heraus.

Dabei begann alles so gut. In Hockenheim vollendete er als Vierter den totalen Audi-Triumph, auch wenn das Rennen selbst sehr langweilig war. "Ich hatte gar keine Zweikämpfe, habe nur einmal einen Platz an Paul Di Resta verloren. Es war definitiv kein spannendes Rennen, ich habe einfach meine Runden abgespult", berichtete Winkelhock.

Winkelhock blieb in vielen Rennen glanzlos, Foto: DTM
Winkelhock blieb in vielen Rennen glanzlos, Foto: DTM

Die gute Stimmung schlug jedoch schon beim zweiten Rennen in Frust um. Friendly Fire sorgte im Audi-Lager für große Diskussionen. "Ich war einige Runden hinter Katherine, war schneller, kam aber nicht vorbei. Als sie einen Fehler machte, konnte ich mich rechts neben ihr positionieren. Beim Einlenken ist sie mir dann ins Auto gefahren", erinnerte sich der Jahreswagen-Fahrer. Zu allem Überfluss verteilte er bei der Rückkehr auf die Strecke eine große Kiesladung - und zerstörte so den Kühler von Martin Tomczyk.

Noch härter traf es Winkelhock auf dem Norisring. Ein Schachtdeckel zerstörte seinen Boliden bereits im Training. "Am Anfang hat es nur einen großen Schlag gemacht, da war das ganze schon passiert. Ich habe es gar nicht realisiert, was passiert ist", lauteten seine Worte. Beinahe gleichbedeutend für den Rest der Saison musste Winkelhock eine kleine Zwangspause einlegen.

Nach zwei vierten Plätzen in der Saison 2009 wartet Winkelhock weiter auf seinen ersten Podestplatz in der DTM. Eine weitere Chance wird er vermutlich im kommenden Jahr erhalten - auf den Neuwagen hat er aber deutlich schlechtere Karten als Oliver Jarvis.