Als Oliver Jarvis vor rund zwei Jahren in die DTM eingestiegen ist, wechselte er in eine vollkommen neue Motorsportwelt. Zuvor war er in der Formel 3 unterwegs, außerdem fuhr er für Großbritannien in der A1 Grand Prix Serie. Siege waren für den schnellen Mann aus Cambridgeshire kein Fremdwort - doch im Audi-Jahreswagen musste er sich umstellen. Seinen Speed stellte er trotzdem unter Beweis...

Die Saison 2009 begann Jarvis gleich mit einem Paukenschlag. Beim Auftakt in Hockenheim ließ er sich nicht von seinen Markenkollegen an der Spitze abschütteln und feierte mit Platz drei sein erstes Podestresultat in der DTM. "Nach der schwierigen letzten Saison mit einem Podestplatz zu starten, ist ein tolles Gefühl. Hoffentlich können wir diesen Erfolg wiederholen", freute sich Jarvis - und sollte kein Unrecht behalten.

Pole-Highlight in Zandvoort

Zwar blieb er auf dem Eurospeedway Lausitz und in Nürnberg nicht vom Pech verschont, trotzdem schaffte er in Zandvoort den Sprung zurück an die Spitze. An der Nordseeküste stellte der Brite seinen Jahreswagen auf die Pole-Position - das war zuvor noch keinem anderen Piloten gelungen. "Wir haben den Vorteil, dass wir das Setup vom letzten Zandvoort-Rennen übernehmen können. Mit Timos letztjährigem Setup war das Auto gleich sehr gut."

Saisonhighlight in Holland, Foto: DTM
Saisonhighlight in Holland, Foto: DTM

Von der Pole-Position aus lieferte Jarvis ein über weite Strecken perfektes Rennen ab. Zwar kostete ihn ein kleiner Fahrfehler die Führung und am Ende ließ er Mattias Ekström ungehindert passieren, den verdienten zweiten Platz bekam er letztlich aber doch zugesprochen. "Den ersten Stint anzuführen, war trotzdem klasse. Ich wusste, was zu tun ist, damit er mich nicht überholt."

Auf den Erfolg folgte der nächste Rückschlag. Auch in Oschersleben und auf dem Nürburgring holte Jarvis keine Punkte - in der Motorsport Arena stoppte ihn ein Reifenschaden, in der Eifel wurde er sogar von seinem eigenen Teamkollegen Alexandre Prémat abgeräumt. Der Punkt beim Heimspiel in Brands Hatch war da nur ein schwacher Trost. Mit Platz sechs beim Finale in Hockenheim machte Jarvis immerhin den neunten Rang in der Meisterschaft perfekt und bekommt als Lohn das freigewordene Neuwagen-Cockpit von DTM-Aussteiger Tom Kristensen.