Martin Tomczyk ging mit klaren Zielen in die Saison 2009: nach Startschwierigkeiten mit dem neuen R14-Modell des Ingolstädter Herstellers sollten endlich wieder Siege folgen. "Das erste Rennen ist immer ein Indikator, wie es laufen könnte. Noch mehr zählen die ersten vier Rennen - wenn man da eine gute Position herausfahren kann, ist man gut dabei", war sich Tomczyk im April sicher.

Ein paar Wochen später stellte sich heraus, dass der Rosenheimer vollkommen Recht hatte - die ersten Rennen endeten für ihn in einer Katastrophe. Beim Auftakt in Hockenheim würgte er nicht nur den Motor ab und erwischte einen verpatzten Boxenstopp - später gab auch noch die Elektronik ihren Geist auf.

Spätestens auf dem EuroSpeedway Lausitz waren Enttäuschung und Ärger nicht mehr zu verbergen. Nach einer durchwachsenen Qualifikation musste Tomczyk von weit hinten starten und konnte die Startampel nicht sehen, woraufhin er sich etwas weiter nach rechts stellte. Die darauf folgende Strafe von Renndirektor Sven Stoppe wollte der Audi-Pilot nicht akzeptieren: "Der Rennleiter hat das anders gesehen und mir deshalb eine Durchfahrtsstrafe gegeben. Ich hatte keinerlei Vorteil, sondern nur einen Sicherheitsgewinn, denn ich wollte einen Unfall vermeiden.

Podestserie im Sommer

Auf eine weitere Nullrunde in Nürnberg folgte in Zandvoort das ersten Erfolgserlebnis. Mit Platz vier holte sich Tomczyk die ersten Punkte des Jahres, der Fluch des 27-Jährigen schien gebrochen. "Ich bin überaus glücklich, denn es ist sehr lange her, das ich auf dem Podest stand. Jetzt bin ich zurück", durfte sich Tomczyk schon wenig später in Oschersleben freuen.

Martin Tomczyk gewann auf dem Nürburgring, Foto: DTM
Martin Tomczyk gewann auf dem Nürburgring, Foto: DTM

Das Highlight der Saison folgte ausgerechnet auf der Lieblingsstrecke des Audi-Fahres. Auf dem Nürburgring behielt der Rosenheimer eine weiße Weste - er fuhr auf Pole, drehte die schnellste Rennrunde und holte sich den Sieg. "Ich musste mir keine Sorgen um das Auto machen und bin einfach mein Rennen gefahren. Es ist lange her, dass ich ein Rennen gewonnen habe."

Obwohl Tomczyk die Meisterschaft nicht abschreiben wollte und weiter hart kämpfte, blieb der Erfolg in der Eifel sein einziger Saisonsieg. In Brands Hatch und Barcelona stand er noch als Dritter auf dem Podium, in Dijon holt er zwei weitere Punkte und blieb im Gegensatz zu seinen Teamkollegen von einem Reifenschaden verschont. In Hockenheim endete seine Saison dann so, wie sie begann: mit einem Ausfall - diesmal schied Tomczyk nach einer Startkollision aus.