Die Mercedes-Benz DTM-Fahrer Gary Paffett und Paul Di Resta bestritten von 1.-3. Dezember drei erfolgreiche Formel 1-Testtage in Jerez de la Frontera. Der DTM-Meister von 2005 und DTM-Vizemeister von 2009 fuhr in seiner Funktion als Testfahrer für das McLaren Mercedes Team, sein DTM-Kollege Di Resta saß in einem Force India. Beide überzeugten mit schnellen Rundenzeiten. Paffett fuhr eine Tagesbestzeit, Di Resta war zweimal Zweitschnellster.

Gute Testrückkehr für Paffett

Aufgrund des Testverbots saß Gary Paffett zum ersten Mal seit fast einem Jahr wieder am Steuer eines Formel-1-Boliden. Am Dienstag teilte er sich den Testtag mit dem Nachwuchsfahrer Oliver Turvey. Trotzdem fuhr Paffett 54 Runden und erzielte in 1:19.426 Minuten die drittschnellste Zeit. Sein Testprogramm bestand aus Aerodynamik- und Reifentests in Hinblick auf die höhere Spritmenge, die in der Formel 1-Saison 2010 aufgrund des Tankverbots notwendig wird.

Gary Paffett freute sich über Testkilometer für McLaren., Foto: Sutton
Gary Paffett freute sich über Testkilometer für McLaren., Foto: Sutton

Am Mittwoch setzte er sein Testprogramm fort und fuhr nach 80 Runden in 1:18.718 Minuten die Tagesbestzeit. Am Donnerstag schloss er den Test nach weiteren 60 Runden mit einer Zeit von 1:18.746 Minuten auf dem dritten Platz ab.

Paffett war mit seinem F1-Testcomeback zufrieden, geht aber davon aus, dass er 2010 wieder in der DTM an den Start gehen wird - gleichzeitig würde er gerne McLaren-Testfahrer bleiben. "Darauf konzentriere ich mich im Moment. Ich hatte in der DTM mit Mercedes ein tolles Jahr und wir wollen das wiederholen - ich mache mit ihnen weiter und versuche, ihnen den Titel nach drei Jahren Pause wieder zu bringen."

Starker Testeinstand für Di Resta

Für Di Resta, DTM-Vizemeister von 2008, war der Test im Force India VJM02 der zweite Formel 1-Test nach einer Ausfahrt für McLaren Mercedes im Jahr 2008. Die ersten Kilometer im Force India legte der Schotte am Dienstagnachmittag zurück.

Bei guten Wetter- und Streckenbedingungen fuhr der 23-Jährige 46 Runden, seine schnellste Runde absolvierte er in 1:19.369 Minuten. Damit war er der zweitschnellste Fahrer des ersten Testtages. Am Mittwochvormittag setzte Di Resta seine Testarbeit für das Team fort. Sein Hauptaugenmerk lag auf Entwicklungsarbeiten für die Saison 2010. Nach 58 Runden belegte er mit einer Zeit von 1:19.411 Minuten den vierten Platz in der Zeitenliste.

Seine schnellste Rundenzeit der Testwoche fuhr Di Resta am Donnerstag in 1:18.736 Minuten. Damit war er nach 52 absolvierten Runden Zweitschnellster. "Ich wusste, dass er ein sehr guter Fahrer ist, also sind seine Ergebnisse keine Überraschung für mich", lobte Paffett seinen DTM-Kollegen. "Wir haben in der DTM sehr hart gegeneinander gekämpft und sind momentan klar die stärksten Mercedes-Fahrer in der DTM."

Paul Di Resta fuhr mit dem Force India vorne mit., Foto: Sutton
Paul Di Resta fuhr mit dem Force India vorne mit., Foto: Sutton

Die Art und Weise der Testarbeit war für Di Resta in der Formel 1 nicht viel anders als in der DTM. "Ich bin ans Testen und die Suche nach zusätzlicher Leistung gewöhnt und es ist wichtig, sich im Auto wohl zu fühlen und Vertrauen dazu zu haben", sagte er. Das Auto an sich sei gar nicht so viel anders. "Viele Leute sagen, ich wäre ein Tourenwagen-Fahrer, aber das DTM-Auto ist nicht wirklich ein Tourenwagen, es ist eher ein Monoposto mit einer Verkleidung oben drüber."

Auch die DTM-Autos hätten viel Abtrieb, seien sehr technisch und punkto Entwicklung und Fortschrittsrate das, was der Formel 1 am nächsten komme. "Dennoch, der VJM02 fühlt sich sehr anders an als das DTM-Auto", gestand Di Resta. "Die C-Klasse hat gute Bremsen und gute Stabilität, aber das Formel-1-Auto ist in einer eigenen Welt." Ob er 2010 lieber in dieser Welt fahren möchte, lässt Di Resta offen: "Sicher gibt es in der DTM viel Potential und nach diesem Test muss ich mich hinsetzen und schauen, was ich tun und wo ich hingehen will."