Nach dem Finale in Hockenheim hatte Paul Di Resta nur ein Ziel: Die DTM-Saison 2009 so schnell wie möglich zu vergessen. Nur mit Mühe und Not rettete sich der Vizemeister von 2008 in letzter Sekunde auf den dritten Gesamtrang - neben 19 Punkten Rückstand auf den erneuten Meister Timo Scheider stand am Ende nur ein einziger Sieg zu Buche. An der Konstanz mangelte es wahrlich nicht, schließlich punktete der Schotte in neun von zehn Rennen. Vielmehr fehlte das letzte Quäntchen Glück und vielleicht ein kleines bisschen mehr Speed.

"Ich bin glücklich, dass das Jahr jetzt vorüber ist. Nächstes Jahr will ich mich zurückmelden und wieder um den Titel kämpfen, so wie vorletzte Saison", sagte Di Resta nach dem Finale in Hockenheim, wo er als Dritter zum dritten Mal auf dem Podium stand. "Es war sehr schwer, denn zuvor habe ich die Formel 3 Euro Serie gewonnen, hatte ein tolles Jahr im zwei Jahre alten Auto und habe 2008 mit Timo um den Titel gekämpft", erinnert sich Di Resta an die guten Zeiten.

Dabei begann die Saison gar nicht so schlecht. Während Gary Paffett und Ralf Schumacher beim Auftakt in eine Kollision verwickelt wurden und Bruno Spengler mit einem Schaden ausfiel, holte Di Resta trotz Audi-Dominanz vier wertvolle Punkte. Auf dem EuroSpeedway, wo Mercedes deutlich konkurrenzfähiger war und den ersten Sieg holte, hatte der 23-Jährige dagegen keine Chance: In aussichtsreicher Position wurde er von Mike Rockenfeller aufgehalten, während seine Teamkollegen Paffett und Spengler mit einer abweichenden Strategie von hinten nach vorne gespült wurden und einen Doppelerfolg feierten.

Zurück auf der Erfolgsspur

Das Heimspiel in Brands Hatch war eine große Feier, Foto: DTM
Das Heimspiel in Brands Hatch war eine große Feier, Foto: DTM

Auf durchschnittliche Ergebnisse in den folgenden drei Rennen und dem Ausfall auf dem Nürburgring, wo er den Heckflügel verlor und beinahe heftig in die Streckenbegrenzung eingeschlagen wäre, folgte der Heimsieg in Brands Hatch. "Wir hatten den Speed, und es gab niemanden, der uns hätte schlagen können. Das war ein besonderer Sieg für mich, denn es waren viele Freunde und meine Familie in Brands Hatch."

Mit dem Sieg in Brands Hatch kehrte die Hoffnung und das Selbstvertrauen zurück. "Wir hatten dieses Jahr schon viel Pech, und hoffentlich werden wir nun noch öfter auf dem Podium stehen", meinte der Schotte damals - und enttäuschte nicht. Nach einem schwierigen Rennen in Spanien meldete er sich in Dijon auf dem Podium zurück. Beim Finale gelang ihm mit dem dritten Rang hinter Paffett und Meister Scheider sogar noch der Sprung auf den dritten Tabellenrang, vorbei an Spengler und Mattias Ekström. Die wohl besten Runden des Jahres erlebt Di Resta in dieser Woche - zum dritten Mal darf er einen Formel-1-Wagen testen, diesmal ist er für Force India in Barcelona unterwegs.