Mit einem Ausfall begann die Saison 2009 für Gary Paffett mehr als enttäuschend. Mercedes war beim Auftaktrennen in Hockenheim alles andere als konkurrenzfähig und niemand hätte zu diesem Zeitpunkt darauf gewettet, dass Paffett bis zum letzten Rennen Chancen auf den Titel haben würde. "Beim Saisonauftakt waren wir total erstaunt. Es war erstens überraschend, dass wir hinter der Konkurrenz waren und zweitens, dass der Abstand so groß war", erinnert sich der Brite.

Nur zwei Wochen später schlug Mercedes und Paffett zurück. In der Lausitz kam an die Kombination aus Gary Paffett und aktueller C-Klasse niemand heran. "Das Rennen auf dem EuroSpeedway hat gezeigt, wo wir wirklich stehen. Dort hatten wir ein gutes Auto und haben eine gute Leistung erbracht", sagte der Brite. Dabei hatte er während der ersten Runden nur bedingt wie ein Siegkandidat ausgesehen. Zwar war Paffett am Start um eine Position nach vorne gerückt, doch lange steckte er im ekströmschen Verfolgerfeld fest.

Sieg & Tabellenführung

Die Strategie der beiden extrem späten Boxenstopps brachte ihm dank freier Fahrt den Befreiungsschlag. "Die Strategie obliegt dem Team - ein großes Dankeschön. Das hat mir den Sieg gesichert, denn so lange freie Fahrt zu gehabt haben, hat den Ausschlag gegeben", resümierte der Meister von 2005. In Zandvoort holte sich Paffett den zweiten Saisonsieg und mit 24 Punkten die Führung in der Fahrerwertung. Zugleich brach er mit einer überlegenen Vorstellung den Zandvoort-Fluch von Mercedes. Audi-Konkurrent Timo Scheider lag zu diesem Zeitpunkt auf Rang vier.

Der Rückschlag folgte auf dem Nürburging als Paffett im Qualifying das Technikpech ereilte. Der Briten konnte nicht eine problemfreie fliegende Runde absolvieren und verfehlte damit den Einzug in die zweite Qualifying-Session. "In der ersten Runde von Q1 war der Motor lange noch in Ordnung, aber nach der Schikane kam die erste Fehlzündung. So hatten wir wenig Power in den nächsten beiden Kurven und konnten keine gute Zeit mehr erreichen", sagte Paffett gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Paffett gewann zwar das Rennen, aber nicht den Titel, Foto: Sutton
Paffett gewann zwar das Rennen, aber nicht den Titel, Foto: Sutton

Die letzten Minuten des ersten Durchgangs verstrich mit abmontierter Motorhaube in der Mercedes-Box. "Die Zeit war zu knapp, um das Problem noch abzustellen. Wir wussten nicht, was die Ursache war", erinnerte sich der DTM-Champion von 2005. Doch Paffett gab den Titelkampf nicht auf und verkürzte mit seinem Sieg in Dijon den Rückstand auf Scheider auf sieben Punkte. "Wenn man mich vor Dijon zuvor gefragt hätte, ob wir Meisterschaft noch gewinnen, dann hätte ich nein gesagt", sagte Paffett.

"Nach Dijon bestand die Möglichkeit wieder, und wir haben hier einen guten Job gemacht und das Rennen gewonnen." Doch obwohl 40 Prozent der Rennsiege - eingeschlossen der Sieg beim Saisonfinale in Hockenheim - auf das Konto von Paffett gingen, wurde es mit dem Titel nichts. "Wenn man die Meisterschaft nicht gewinnt, ist man immer etwas enttäuscht, denn der Titel war das Ziel", sagte der Brite.