Abschiedsgeschenk: Ein neuer Rennwagen für Tom Kristensen., Foto: Audi
Abschiedsgeschenk: Ein neuer Rennwagen für Tom Kristensen., Foto: Audi

Die Lehre vom Abschied

Das 60. DTM-Rennen von Tom Kristensen war auch sein letztes. Nach sechs Jahren verlässt der Le Mans-Rekordsieger die DTM. Von seinen Markenkollegen bekam der 42-jährige "Rennopa" deshalb ein ganz besonderes Fahrgestell als Abschiedsgeschenk überreicht: Einen Gehwagen mit einigen Extras wie Bruno Spengler im Rückspiegel und diverse Knöpfe, um diesen mittels Bagger zu beseitigen. Toms erster Kommentar mit einem breiten Grinsen im Gesicht: "Ihr A...."

Altersschwach war der Däne bei seinem letzten Rennen aber keinesfalls. "Ich hatte heute meinen Spaß. Meine Aufhängung war nach einer Kollision gebrochen, aber ich gab nie auf, fuhr trotzdem über die Ziellinie, machte einen Donut und stellte mein Auto dort ab. Das war es."

Die Lehre vom Versprechen

Die Medien sind unerbittlich und vergessen nichts. Einmal gesagt, musste Timo Scheider damit leben, dass ihm ab der Siegerpressekonferenz bei jedem Interview die Frage nach einer anstehenden Hochzeit mit Jasmin gestellt wurde. "Ich habe es vor Saisonbeginn versprochen", betonte Timo immer wieder. "Und wer weiß wie Männer sind: Wenn sie etwas versprechen, halten sie es auch. Das wird sich also irgendwann einmal ergeben."

Die Lehre von den Gästen

Selbst beim DTM-Finale war die Formel 1 allgegenwärtig: Überall im Fahrerlager jubelte auf Mercedes-Bannern der neue Weltmeister Jenson Button entgegen, David Coulthard, Mika Häkkinen, Niki Lauda, Timo Glock und sogar Sebastian Vettel waren persönlich zugegen. Als Glock am Samstag gegenüber der Mercedes VIP Lounge auftauchte, kam selbst die Mercedes-Interviewrunde kurz ins Stocken, weil sich die Fan-Massen nach dem Toyota-Piloten umschauten. Die Einladung auf die Bühne schlug Glock aus. Um den Gerüchteköchen zuvorzukommen: Er wurde danach auch bei Audi gesichtet - aber nur zum essen.

Die Lehre vom Zickenkrieg

Man kann sich gar nicht vorstellen, was ein gezielter oder zufälliger Bildschnitt alles anrichten kann... Eben sah man noch Susie Stoddarts beschädigten Mercedes in den Reifenstapeln hängen, dann lief Katherine Legge durch die Boxengasse. Die Folge: Ein lautes Stöhnen im Media Centre - die beiden Damen mussten mal wieder aneinander geraten sein. Pustekuchen: Susie flog von alleine ab, Katherine hatte ein technisches Problem - nur zur gleichen Zeit. Der Schnitt macht's eben. Susie interessiert das Gerede vom Zickenkrieg ohnehin nicht. Sie sagte Motorsport-Magazin.com: "Ich lese das gar nicht."

Die Lehre vom Traktor

Ein Traktor kam Ralf zur Hilfe. Der historische Renntransporter blieb ohne Einsatz., Foto: Sutton
Ein Traktor kam Ralf zur Hilfe. Der historische Renntransporter blieb ohne Einsatz., Foto: Sutton

Zum 75-jährigen Silberpfeiljubiläum bot Mercedes die ganze Palette an Rennwagen auf: W 25, W 125, W 196, MP4-13 - alles war da. Sogar zwei historische Renntransporter wurden aufgeboten. Im Freien Training am Samstag wurde die abgeflogene C-Klasse von Ralf Schumacher jedoch von einem herkömmlichen Traktor an die Box zurückgeschleppt. Wir hätten uns eigentlich stilecht einen Einsatz des blauen Renntransporter-Museumsstücks gewünscht...

Die Lehre vom harten Zeug

Vier Jahre ist es her, seit Motorsport-Magazin.com den großen Kuchentest in den DTM-Hospitalities durchführte. Zeit, die DTM-Hospis erneut einem Test zu unterziehen. Da Nahrungsaufnahme aus gesundheitlichen Gründen weit unten auf der Liste stand, suchten wir diesmal notgedrungen nach dem besten Tee des Fahrerlagers - in allen Sorten und Variationen, am liebsten aber richtig schön heiß. Den wirkungsvollsten Stoff hatte Mercedes-Benz im Angebot: Statt einfachen Fertigprodukten gab es hier Pfefferminztee allerbester Güte, also das richtig harte Zeug.

Die Lehre vom Bass

Kopfhörer und Ohrenstöpsel sind ein ständiger Begleiter im Rennsport. Wer aber glaubt, dass das Dröhnen und Heulen der DTM-Motoren zu laut ist, der sollte sich mal direkt vor eine richtig fette Boxenanlage stellen, wie sie die ARD für ihre Chartshow in der Boxengasse aufstellte. Wenn dann auch noch finnischer Rock herausdröhnt, fegt das sämtliche Beschwerden beiseite - und hat eine heilendere Wirkung als alle Tee- und Medikamenten-Cocktails dieser Welt zusammen. Unsere Redakteurin Kerstin machte den Test: "Damit könnte man sogar Tote wieder zum Leben erwecken." Zum Glück für die offiziell 155.000 Zuschauer am gesamten Wochenende blieb der Ansturm der reitenden Leichen aus. Für 2010 könnte es aber eine neue Zielgruppe sein...

Die Lehre vom wackelnden Stuhl

Feuerwerk: Ab in die Winterpause., Foto: Audi
Feuerwerk: Ab in die Winterpause., Foto: Audi

Die Zukunft der DTM fährt schon in ihrem Rahmenprogramm, etwa dem Carrera Cup oder der Formel 3 Euro Serie. Zur letzten F3-Pressekonferenz des Jahres wurden neben den Top-3 auch der Meister Jules Bianchi und der Rookie-Champion Valtteri Bottas geladen. Aber selbst nach einer harten Saison und einem Rennen mit wechselhaften Wetterbedingungen lauern noch Gefahren: Als Bottas sich auf seinen Stuhl setzte, kippte er nach rechts von der Bühne und stürzte zu Boden. Der Finne blieb unverletzt, die Rennkommissare mussten nicht einschreiten. Der Absturz lag natürlich ausschließlich am Platzmangel und nicht daran, dass er Motorsport-Magazin.com an diesem Wochenende - wie übrigens alle drei finnischen F3-Fahrer - in einer Umfrage als Lieblingsgetränk "Vodka" angegeben hatte...

Die Lehre vom Reisen

Die Winterpause hat begonnen. Susie Stoddart ist erst für AMG in Amerika, dann im Urlaub, Bruno Spengler reist im Dezember in seine Heimat nach Kanada, Oliver Jarvis weilt schon zu einem PR-Termin in Japan und Ralf Schumacher geht wohl bald in die Ukraine - jedenfalls versprach er einer ukrainischen Journalistin: "Ich war noch nie da, aber ich muss es irgendwann mal nachholen." Vielleicht gibt's dort ja ein paar Talente für sein neues GP3-Team zu entdecken?