Seit ihrem Wechsel von Futurecom-Kolles zu Abt Sportsline und vom zwei Jahre alten Auslaufmodell in das Meisterauto von 2008 hat Katherine Legge eigentlich beste Chancen, endlich ihre ersten Punkte in der DTM zu holen. Neben drei Ausfällen stehen bisher allerdings nur zwei zwölfte Plätze und ein enttäuschender 17. Rang zu Buche. Was läuft bei der 29-Jährigen Britin, die in ihrer Karriere immerhin schon in den USA gefahren und einen Formel-1-Boliden getestet hat, falsch?

"Meine Saison war bisher ein richtiges Auf und Ab", weiß auch Legge. So zeigte sie beispielsweise in Nürnberg ihr Können auf, als sie im Qualifying in der dritten Runde landete und am Ende vom fünften Platz starten durfte. Im Rennen überzeugte sie mit der schnellsten Rennrunde und blieb trotzdem ohne Punkte, denn zwischendurch hatte sich wieder ein Fehler eingeschlichen - sie versaute den Start.

Die Sache ist die: "Es gibt viele vielversprechende Momente, manchmal sind wir sehr schnell, aber einfach noch nicht konstant genug. Ich befinde mich weiterhin im Lernprozess und habe schon viel zeigen können, nun muss ich nur noch alles zusammenbringen", ist sich die Audi-Dame sicher. Auch auf dem Nürburgring sah sie nicht schlecht aus: im Training lag sie bis zu ihrem Unfall in den Top-Ten, im Warm-Up landete sie auf Rang acht - doch das Rennen war schon in der ersten Kurve gelaufen. Ihren Speed hat Legge längst unter Beweis gestellt, zu ihren Teamkollegen mögen ihr vielleicht noch ein oder zwei Zehntelsekunden fehlen - es sind die ständigen Fahrfehler, die Legge immer wieder um ein gutes Resultat bringen.

Auch am Nürburgring ging etwas schief, Foto: DTM
Auch am Nürburgring ging etwas schief, Foto: DTM

Trotzdem ist sich die Rennfahrerin aus Ermatingen sicher: "Ich habe mich überall verbessert. Jeder vergleicht mich mit dem letzten Jahr, aber damals hatte ich nicht wirklich jemanden, mit dem ich mich vergleichen konnte. Niemand weiß, wie schwer es in einem zwei Jahre alten Auto ist, mit denen man meist ganz hinten fährt, so wie es mir oft passiert ist. Nun bin ich beim Team Abt, fahre einen Jahrewagen und habe vier Teamkollegen, mit denen man mich vergleichen kann. Man sollte das letzte Jahr nicht heranziehen, wenn man ein Urteil über mich fällen will", so Legge.

Doch während ihre Teamkollegen immer wieder in die Punkte fahren und abgesehen vom glücklosen Alexandre Prémat schon mindestens zwei Zähler auf dem Konto haben, ging Legge bisher leer aus. Steigt so der Druck? "Ich denke nicht, dass so viel Druck auf mir lastet", meint die ehemalige ChampCar-Fahrerin. "Etwas Druck gibt es immer, aber das ist meist mein eigener - denn ich will beweisen, dass ich auf dem Level meiner Teamkollegen bin."