Mit dem traditionellen Auftaktrennen in Hockenheim startet die DTM am kommenden Sonntag in die Saison 2009. Dass die Neuwagen von Audi und Mercedes ein ähnliches Niveau haben und gegeneinander um den Sieg kämpfen werden, scheint so gut wie sicher. Doch vor dem ersten Rennen des Jahres bleibt eine große Unbekannte: was können die Jahreswagen leisten?

Wie schon in den letzten Jahren erfolgt die Anpassung der Jahrgänge über Basisgewichte. Doch niemand weiß, wie groß der Sprung von 2008 zu 2009 wirklich sein wird. "Man muss sich überlegen, was man will", findet DTM-Experte und Co-Kommentator Manuel Reuter. "Die Leute an der Strecke, die Journalisten und auch wir vom Fernsehen hätten doch am liebsten 19 Fahrzeuge, die um den Sieg fahren können. Von außen kann man die Boliden sowieso nicht unterscheiden, das Aussehen ist nahezu identisch."

Jahreswagen sollen auf das Podium

Paffett siegte bereits mit einem Jahreswagen, Foto: Audi
Paffett siegte bereits mit einem Jahreswagen, Foto: Audi

Den letzten Podestplatz mit einem alten Fahrzeug holte Alexandre Prémat im Regen von Le Mans. Bei seinem chaotischen Heimrennen war für den Franzosen allerdings jede Menge Glück im Spiel. Gerne erinnern wir uns auch an den Erfolg von Gary Paffett in Oschersleben 2007 - doch diese Zeiten scheinen längst vergangen. Reuter würde dagegen noch einen Schritt weiter gehen...

"Es sollte doch theoretisch auch möglich sein, mit einem alten Wagen Meister zu werden - vorausgesetzt, dass der Fahrer und das Team den besten Job machen", so der ehemalige Opel-Pilot und vierfache Rennsieger. "Es wäre eine große Motivation für die Fahrer in den alten Modellen und die Fans würden sich auch freuen, wenn mal eine Susie Stoddart oder ein Markus Winkelhock auf dem Podium landen."

Sollte sich nach dem Auftaktrennen zeigen, dass die Anpassung der Jahrgänge nicht passt, behält sich die ITR vor, weitere Änderungen vorzunehmen. Diese könnten schon beim zweiten Lauf auf dem EuroSpeedway in Kraft treten. Für Reuter ist dies genau der richtige Weg: "Die Anpassung der Jahrgänge kann ganz einfach über das Gewicht erfolgen - so könnte man nach dem ersten Rennen schauen, wo die Jahreswagen liegen und dann für das zweite Rennen erneut Gewicht rausnehmen, wenn es nötig ist."

"In der DTM gibt es so viele tolle Piloten, es hat rein gar nichts mit dem Geld zu tun, es geht doch nur um das Gewicht. Wenn man es den Jahreswagen leichter macht, wird die ganze Serie besser. Dann muss jeder kämpfen, um vorne zu stehen und nicht abzurutschen", sagt Reuter. Sollten die Neuwagen allerdings wieder überlegen sein, hat der 47-Jährige klare Titelfavoriten: "Bei Audi sehe ich in diesem Jahr wieder Scheider und Ekström vorne, sie sind einfach zwei komplette und schnelle Fahrer. Mercedes hat mit Di Resta ein heißes Eisen im Feuer, aber auch Paffett traue ich einiges zu."

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