Es ging eine Weile hin und her, jetzt ist es endgültig: Bruno Senna wird trotz seines sehr vielversprechenden Tests nicht mit Mercedes in der DTM antreten. "Ich habe heute noch einmal mit Norbert Haug gesprochen", sagte der Brasilianer Motorsport-Magazin.com. "Wir sind dabei auf einer sehr freundschaftlichen Basis zu der Erkenntnis gekommen, dass unsere Interessen nicht ganz deckungsgleich sind und dass es nicht möglich war, ein Paket zu schnüren, das beiden Seiten vollauf gerecht wird." Senna hatte im Vorfeld immer wieder betont, dass alles, was er in dieser Saison tue, nur in eine Richtung gehe:

"Mein Ziel im Moment ist die Formel 1, das ist das worauf ich mit alle Konsequenz hinarbeite", und dass ein DTM-Engagement für ihn deshalb nur in Kombination mit gewissen Garantien in Richtung Formel 1 Sinn gemacht hätte. Er schließt deshalb auch nicht völlig aus, "dass unter diesen Umständen meine Motivation für die DTM alleine vielleicht tatsächlich nicht wirklich hundertprozentig gegeben gewesen wäre."

Sennas DTM-Ausflug blieb bei einem Test., Foto: Mercedes
Sennas DTM-Ausflug blieb bei einem Test., Foto: Mercedes

Senna betont, dass diese Entscheidung für ihn keinen Bruch mit Mercedes bedeute: "Ich habe zu all den Leuten dort weiterhin ein gutes Verhältnis, Norbert Haug versteht auch mein Beweggründe. Ich danke Mercedes für die Möglichkeit, die man mir geboten hat, auch für den Test, der mir sehr viel gebracht hat, und ich werde sehr wahrscheinlich auch zum DTM-Auftakt nach Hockenheim kommen." Er hoffe auf jeden Fall, "in Zukunft ein Teil der Mercedes-Familie sein zu können - in der Formel 1."

Unwahrscheinlich ist das nicht. So hat Force India-Chef Vijay Mallya vor kurzem schon einmal deutliches Interesse an Senna bekundet - und auch bei Brawn GP könnten sich in der Zukunft bei steigendem Einfluss der Kombination Richard Branson/Bernie Ecclestone wieder Türen öffnen.

Zu tun hat er schon vorher - in der LMS: "Am Montag komme ich aus Brasilien nach Europa zurück, ab Mittwoch testen wir dann privat mit Oreca in Barcelona." Dafür muss das Team dann reglementgemäß den offiziellen LeMans-Vortest auf dem Bugatti-Circuit auslassen: "Aber wir sind überzeugt, dass es uns für die Entwicklungsarbeit mit unserem neuen Aeropaket" - das beim 1000-Kilometer-Rennen in Spa erstmals zum Einsatz kommen wird - "mehr bringt, in Barcelona zu fahren, weil man dort bessere Daten erarbeiten kann."