Audi hat bei den Testfahrten in Dijon-Prenois eindeutig das Geschehen bestimmt. An den zwei trockenen Tagen und in den vier ersten Test-Sessions stand mindestens ein Ingolstädter Bolide ganz oben auf der Zeitenliste. Ein Grund zur Sorge ist das für Mercedes bisher nicht, schließlich ging es noch nicht um die Wurst und bis zum Saisonstart verbleibt noch ein guter Monat - aber die Tendenz der letzten Jahre scheint sich auch in der Saison 2009 fortzusetzen.

In schnellen und kurvigen Passagen hatte der A4 schon zuletzt immer wieder Vorteile. "Audi ist mit der Luftströmung durch das Auto ein völlig neues Konzept gegangen", so DTM-Experte Manuel Reuter im Gespräch mit dem Motorsport-Magazin.com über den aerodynamischen Vorteil des schnellsten Boliden der Testfahrten.

Ralf Schumacher konnte das Tempo der Spitze nicht gehen, Foto: Hoch Zwei / Kunkel
Ralf Schumacher konnte das Tempo der Spitze nicht gehen, Foto: Hoch Zwei / Kunkel

Die Vorteile von Mercedes lagen in den letzten Jahren im Bereich des mechanischen Grips. "Das ist traditionell ein Vorteil von Mercedes. Ihr Auto bietet einfach viel mehr Grip aus engen Kehren heraus." Mit einer besseren Traktion und einer schnelleren Beschleunigung würde Mercedes dort immer wieder Boden gutmachen können. Nur leider gibt es in Dijon keine Streckenabschnitte, wo sich dieser Vorteil bemerkbar machen würde...

"Dort wo jeder Hersteller für sich Defizite entdeckt hat, wird im Winter gearbeitet worden sein", ist sich Reuter sicher. "Beide haben neue Autos gebaut und versucht, so viel wie möglich zu entwickeln." Aufgrund des strengen Reglements sind große Schritte jedoch unmöglich. Aber selbst wenn man ein Auto nicht schneller macht - verbessern kann man es trotzdem. "Man wird immer versuchen, dass Fenster zu vergrößern, in dem das Auto arbeitet. Es soll in einem größeren Bereich funktionieren und weniger sensitiv sein."

Es bleibt abzuwarten, ob Mercedes den Spieß schon bei den kommenden Testfahrten in Hockenheim umdrehen kann. Spätestens wenn an gleicher Stätte der Saisonauftakt über die Bühne geht, werden sich weder Audi, noch de Konkurrenz aus Schwaben, zurückhalten können - und wenn es regnet, ist sowieso alles anders...