Als es kurz nach dem Start über Brands Hatch zu regnen begann, dachten viele schon an eine Wiederholung des Nürburgring-Durcheinanders. In der Boxengasse wurden Regenreifen durch die Gegend geworfen, auf den Zuschauerrängen spannte man die Schirme auf. Doch der erwartete Platzregen blieb es, es blieb bei leichtem Niesel. Schon nach kurzer Zeit konnten die Fahrer ihre Scheibenwischer wieder abstellen und mit klarer Sicht nach vorne ihr eigenes Rennen fahren. Doch wie kritisch ging es auf der 1,929 Kilometer kurzen Strecke zu?

Anders als noch am Nürburgring wechselte kein einziger Pilot auf Regenreifen - auch bei Audi haben die Wetterfrösche heute prächtig funktioniert. "Slicks waren kein Problem, nur in zwei oder drei Runden war es rutschig. Ich war überrascht, dass es so viel geregnet hat und der Grip trotzdem nicht schlecht war", sagte Bruno Spengler im Anschluss an das 82 Runden lange Rennen. Der Kanadier hatte Recht - die Rundenzeiten sanken trotz der äußerlich schwierigen Bedingungen nur um eine knappe Sekunde.

Das meinte auch Mathias Lauda und sagte gegenüber dem adrivo Motorsport Magazin: "Im Regen hatten wir keine Probleme, die Strecke war nur wenig langsamer. Nur in Kurve drei war es etwas rutschig." Im Audi-Lager dachte man zu keiner Zeit des Rennens an einen Wechsel auf Regenreifen. So berichtete Martin Tomczyk, dass es "nur ein wenig schmierig war. Auch wenn es heute morgen schon ein wenig getröpfelt hat, war der Himmel sehr hell. Da haben wir uns keine Gedanken drüber gemacht."

Ein kleiner Nutzniesser des Wetters war Bernd Schneider, der schon in der Eifel und dem Regen in der Schlussphase für Furore sorgte. "Als es ein wenig geregnet hat, war mein Auto perfekt und ich hatte viel Grip", bestätigte der Routinier die auch von außen gut erkennbare, positive Performance. "Daher kam ich in der Phase weit nach vorne, bis ich bei der Boxenausfahrt zu viel riskiert und alles verloren habe."