Nur ein begrenztes Maß an Action offenbarte auch der zweite Freitagstest auf dem Nürburgring. Ungewohntes hatte jedoch immerhin die Ergebnisliste zu bieten: Mit Bruno Spengler umrundete ausgerechnet ein Mercedes-Pilot in 1:24.876 Minuten die Kurzanbindung des Nürburgrings am schnellsten. Nach ihrer gewohnt dominanten Vorstellung am Morgen gaben sich allerdings auch die Audi-Piloten in ihrem Speed keine Blöße: Mit nur rund einer Zehntelsekunde Abstand folgte Timo Scheider auf Position zwei.

Fast über das gesamte Training hinweg sahen die vergleichsweise zahlreich an die Strecke geströmten Zuschauer einen HWA-Mercedes an der Spitze. Zwar hatte nach 30 Minuten Vorjahressieger Martin Tomczyk das obere Ende der Zeitenlisten erobert, doch die Bestzeit des bayrischen Abt-Audi-Piloten währte nur 15 Minuten. So war es Paul di Resta, der auf Rang eins für einige Minuten als Platzhalter für Spengler fungierte. Rund eine halbe Stunde vor Ende des Trainings eroberte der Kanadier Rang eins zurück.

Ähnlich unauffällig wie Mattias Ekström und Tom Kristensen blieben auch die Jahreswagen beider Marken - abgesehen von einem Dreher Oliver Jarvis'. Zu keinem Zeitpunkt bewegten sich die Piloten der 2007er-Boliden in den vorderen Regionen der Top Ten. Lediglich Ralf Schumacher überraschte mit Rang sechs positiv. Bernd Schneider erlebte nach seinem mäßigen Zandvoort-Wochenende eine durchwachsene, vom einen oder anderen Verbremser geplagte Performance.

Trotz sommerlicher Temperaturen standen die Piloten vor der Entscheidung, das gesamte zweite Training in die üblichen Long-Run-Tests zu investieren - oder den wechselhaften Wetteraussichten für morgen Rechnung zu tragen. So bot es sich für den Fall eines verregneten dritten Trainings an, schon heute einige Runden im Qualifying-Trimm zu drehen. Mit einer rekordverdächtigen Zahl von 40 Nürburgring-Runden wählte Bruno Spengler offenbar die erste Option.