Mit ähnlicher Begeisterung wie nun die neue Boxeneinfahrt wurde im vergangenen Jahr die umgebaute erste Kurve aufgenommen: Neue, unkalkulierbare Risiken witterten die DTM-Protagonisten - und kamen beim Debüt für die neue erste Kurve mit dem blauen Auge davon. Dass sich die geschätzte Hälfte des Feldes am Start neben der Strecke befand, machte sich zumindest nicht Ersatzteilverbrauch der Teams bemerkbar.

"Augen zu und zu - man kann nur hoffen, dass man niemanden trifft und nicht getroffen wird. Ganz ohne Kollision wird es sicher nicht funktionieren. Man hat die Auslaufzonen durch die erhöhten Kerbs beschränkt - da passt kein DTM-Auto drüber", hat Ralf Schumacher seine Zweifel an einem reibungslosen Start - nachdem er bereits an den ersten drei Rennwochenenden immer wieder in kleinere Berührungen verwickelt war. Martin Tomczyk sieht die Kerbs als ein weniger großes Problem, nachdem er 2007 einen der zahlreichen Ausritte in der ersten Kurve folgenlos überstanden.

"Die erste Kurve ist auf jeder Rennstrecke heikel. Hier gibt es genügend Auslaufzonen. Ich bin in einer Position, in der ich noch gut durch die erste Kurve kann", glaubt der morgen von Startplatz sechs losfahrende Tomczyk. Markus Winkelhock wittert im Mittelfeld weit größere Gefahr - glaubt jedoch nicht an Lausitz-spezifische Risiken: "Gerade wenn man weiß, dass die erste Kurve kritisch ist, sind die Fahrer diszipliniert. Dann passiert nicht so viel, wie man auch in Oschersleben gesehen hat. Die meisten Fahrer wissen, dass das Rennen über 52 Runden geht."

Nach einem erfreulich guten Handling seines Dienstwagen hellt sich Mathias Laudas Stimmung immer weiter auf. Mittlerweile erkennt der Österreicher gar Vorteile seines 19. und letzten Startplatzes, die ihm eine Rückversetzung um fünf Startplätze einbrachte. "Von hinten ist die erste Kurve sicherer, denn man kann beobachten, wie sich die Jungs im Mittelfeld verhalten." Mit besonderer Spannung darf Lauda den Kampf der siebten Startreihe verfolgen - eine in Hockenheim geschlossene Freundschaft von Ralf Schumacher weiter an: "Christijan Albers ist immer für eine Überraschung gut..."