Heiter, fröhlich und zielorientiert: Das ist Rahel Frey. Die 20-järhige Schweizerin aus Aedermannsdorf ist eine von insgesamt fünf Kandidatinnen, die sich Hoffnung auf ein Audi-Cockpit in der DTM machen können. Bisher war Frey im Formelsport zuhause. Nach einer erfolgreichen Zeit im Kartsport startete sie 2004 in der Formel Renault 2000 durch. Schon bei ihrem zweiten Rennen folgte der erste Sieg. In Dijon ließ Rahel Frey alle Kontrahenten hinter sich und gewann als erste Frau ein Automobilrennen auf dem französischen Kurs.

Von dort an konnte sich niemand mehr in den Weg der schnellen Dame stellen. Renneinsätzen im Formel Renault Eurocup und der International Formula Master folgte ein exklusiver Test für das A1 Team Schweiz. "Mein Herz schlägt für den Formelsport, ich bin damit aufgewachsen. Daher war die Fahrt im A1GP-Boliden das spektakulärste, was ich bisher gemacht habe", so Frey über den Ritt mit 550 Pferden im Rücken.

Wenig später folgte der Audi-Test in Almeria. "Das war eine wirklich tolle Erfahrung." Viele Fahrer vergleichen das Fahrverhalten eines DTM-Boliden mit einem Formel 3 - nur eben mit Dach. Also müsste sich Frey im Audi A4 ziemlich wohl gefühlt haben? "Zumindest die Sitzposition ist wie in einem Formel-Wagen. Man sitzt fast in der Mitte, nur ganz leicht links und fast auf der Hinterachse", erklärt Frey, die ansonsten aber kaum Ähnlichkeiten mit ihren bisherigen Gefährten feststellen konnte. "Das Auto ist viel schwerer und es verhält sich beim Lastwechsel ganz anders. Da man eine Servolenkung hat, braucht man keine großen Kräfte. Dafür aber eine gute Ausdauer, denn im DTM-Auto wird es sehr schnell sehr heiß."

Das Highlight 2007: Rahel testet A1 Grand Prix, Foto: A1GP
Das Highlight 2007: Rahel testet A1 Grand Prix, Foto: A1GP

Für den DTM-Test musste Frey zudem ihren Fahrstil umstellen. "In einem Formel-Auto fährt man viel aggressiver und bremst in die Kurven hinein. In der DTM darf man keine Fehler machen und sollte das Auto nicht überfahren. Man muss sehr rund fahren, damit man die Reifen schont", vergleicht Rahel Frey im Gespräch mit der adrivo Sportpresse. Aber wie es scheint hatte sie damit keine Probleme. Die DTM wäre für Rahel Frey ein großes Thema und der erste Schritt in den Profi-Sport. "Bisher war ich auf den Formelsport fixiert – natürlich mit dem Traumziel Formel 1. Doch mit dem DTM-Test haben sich auch mein Horizont und die Möglichkeiten erweitert."

Vor allem für ihre Zukunft sieht Rahel Frey in der DTM mehr Perspektiven. "In der DTM kann man einen hohen Bekanntheitsgrad erreichen." Immerhin spiele die DTM - trotzt der Tatsache, dass kein Schweizer Pilot mehr am Start ist - in dem Alpenland immernoch eine große Rolle, so Frey weiter. "Hinter der Formel 1 ist sie die bekannteste Serie." Andere Optionen hat sich die sympathische Schweizerin ebenfalls schon ausgemalt: "Vielleicht kann man sogar später für Audi in der Le Mans Serie starten. Das wäre schon ziemlich interessant." Ob sie dieses Ziel wirklich erreicht, weiß momentan niemand, denn Audi hüllt sich weiter in Schweigen. Aber klar ist: Rahel Frey tut alles in ihrer Macht stehende um ihre Ziele zu erreichen.