Wie groß waren in jüngeren Jahren deine Formel-1-Ambitionen?
Tom Kristensen: Die Formel 1 war für mich immer mein Traum, ich hatte Ambitionen in diese Richtung. Ich war Vizeweltmeister im Gokart, Meister in der deutschen und japanischen Formel 3, Vizemeister in der Formel Nippon... - insofern wollte ich natürlich in die Formel 1. Ich bin leider nie einen Grand Prix gefahren, aber ich bin bei Williams und im Jaguar bzw. bei Reifentests für Michelin viele Testkilometer gefahren. Das war nicht mit einer Grand-Prix-Karriere vergleichbar, aber immerhin haben mir meine Formel-1-Ambitionen geholfen, dorthin zu kommen, wo ich jetzt bin. Ohne meine Formel-1-Träume wäre es wohl nie zu meiner Le-Mans-Karriere gekommen. Und meine sieben Le-Mans-Siege wären wiederum nicht möglich gewesen, wenn ich in der Formel 1 gefahren wäre. Insofern bin ich froh über das, was ich erreicht habe.

Welche Bedeutung hat deine Familie für dich?
Tom Kristensen: Eine sehr große, sie wird von Tag zu Tag größer. Die Kinder werden größer, man verbringt immer mehr Zeit miteinander. Meine Familie nimmt in meinem Leben immer mehr Raum ein.

Wo hast du mehr Fans: In Deutschland oder in Dänemark?
Tom Kristensen: Ich bin Däne, und Dänen lieben den Langstreckensport wie zum Beispiel die Le Mans Endurance Serie. Es kommen Jahr für Jahr viele Dänen nach Le Mans; die DTM hat sich in Dänemark leider noch nicht so gut etabliert. Viele Dänen glauben, die DTM sei vergleichbar mit der Dänischen Tourenwagen Championschip. Es wäre schön, wenn die 30.000 Dänen, die nach Le Mans reisen, künftig auch zu den DTM-Rennen kämen.

Wie steht es generell um den dänischen Tourenwagensport?
Tom Kristensen: Die DTC wird in Dänemark sehr gut vermarktet, sie ist eine kleine, aber gute Serie. Allerdings fahren dort nur die WTCC-Autos, die mit den DTM-Boliden nicht vergleichbar sind.