Noch in Barcelona war der Audi-Funkverkehr mit fatalistischen Kommandos beendet worden. Drei Wochen nach dem viel diskutierten Audi-Rückzug drang zum Ende hin nur noch Jubel durch die Kopfhörer der Ingolstädter. Mit Platz drei für Mattias Ekström waren der Titel und damit der Lohn für aufreibende Monate harter Arbeit eingefahren. "Es war ein hartes Rennen; es war ein Rennen, bei dem bis zum Schluss alles offen war. Im Endeffekt haben wir es geschafft. Die Mannschaft hat es verdient - und ich freue mich unheimlich", kommentiert Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich die ersten Triumphe in Fahrer- und Teammeisterschaft seit 2004.

Doch insbesondere Mattias Ekströms zwischenzeitlich nachlassende Performance sorgte auch bei dem Österreicher für Nervosität: "Es gab viel zu zittern. Wir haben gesehen, wie eng die Performance beisammen war und wie viel kleine Fehler ausmachen können." Dass die Ingolstädter bereits nach der ersten Runde nur noch ein Eisen im Feuer hatten, trug seinen Teil zur Anspannung Ullrichs bei:

Eine Berührung ausgangs der Spitzkehre war Martin Tomczyk zum Verhängnis geworden. "Martin ist in einem Getümmel berührt worden. Soweit ich es gesehen habe, sogar von einem Audi - offenbar von Timo. Dabei hat er sich vorne links den Splitter beschädigt und bekam ein Reifenproblem, weshalb er auch in die Box gekommen ist", berichtet uns gegenüber der Audi-Sportchef, der Platz neun für Tomczyk als Bestätigung seiner fahrerischen Hochform sah: "Mit einem zusätzlichen Boxenstopp und so viel Zeitverlust hat er sich trotzdem noch ein sehr gutes Ergebnis herausgefahren."