Obwohl es auch beim zehnten Versuch nicht zur ersten Pole Position in dieser Saison reichte: Für Jamie Green war Platz vier ein ähnlicher Befreiungsschlag wie drei Wochen zuvor der Sieg in Barcelona. Endlich wusste der letztjährige Pole-König seine drei HWA-Kollegen im Qualifying noch einmal zu distanzieren - und brannte eine Rundenzeit auf den Asphalt, die bereinigt um die zehn Kilogramm Gewichtsnachteil durchaus auch zur Pole Position hätte reichen können.

"Es ist in dieser Saison einige Male passiert, dass ich die schnellste Runde nicht in der entscheidenden Session gefahren bin. Nun bin ich meine beste Rundenzeit in der letzten Session des Qualifyings gefahren - dort, wo es wirklich zählt", freute sich Green, der lediglich die verpasste Steigerung während seiner letzten fliegenden Runde auf neuen Reifen bedauerte. Seine Teamkollegen hatten nüchtern betrachtet weniger Grund zur Freude - und geben dennoch vor, zufrieden zu sein.

"Es war ein relativ gutes Qualifying; ich bin zufrieden. Meine Zeit war relativ gut, ich habe keine Fehler gemacht", bilanzierte Bruno Spengler, der die Pole-Zeit Tom Kristensens um rund vier Zehntelsekunden verfehlte. Auch Bernd Schneider zeigte sich mit dem Qualifying, das er als Siebtplatzierter beendete, "zufrieden". "Nur auf meinem letzten Run hatte ich Probleme", bekennt der Saarländer, der am Ende mehr als eine Sekunde hinter Pole-Inhaber Kristensen landete.

Während sich der über seine Sportstrafe frustrierte Mika Häkkinen auch fahrerisch außer Form zeigte, rätselt Spengler, wieso er nach seiner Bestzeit während der ersten Session am Ende nur auf Rang sechs landete. "Genau erklären kann ich mir den Grund nicht", sagt der Meisterschaftszweite, gesteht gegenüber der adrivo Sportpresse jedoch: "Das Auto fühlte sich gut an vom Anfang bis zum Ende; da mussten wir nichts am Setup ändern." Auch Schneider antwortet: "Ich habe keine Änderungen zwischen den Sessions vorgenommen."

Möglicherweise ein Fehler? Während sich die Audi-Neuwagen insbesondere mit Setup-Änderungen zwischen erster und zweiter Session nach vorne arbeiteten, kommt auch Alexandros Margaritis im Jahreswagenlager zum Ergebnis: "Wir haben uns an die Temperaturen angepasst. Die Sonne kam raus, der Asphalt hat sich schnell erhitzt. Vielleicht hätten wir aber am Setup noch etwas mehr verändern können oder müssen..."