Der Hockenheim-Fluch der Ingolstädter scheint endgültig gebrochen: Hatte man sich beim Qualifying zum Saisonauftakt noch zunächst Bruno Spengler geschlagen geben müssen, um dann wie zuletzt 2002 einen Doppelsieg einzufahren, so ist man zum Finale bereits am Samstag in der Favoritenrolle. "Es ist wichtig, dass die beiden Jungs, die für Audi um die Meisterschaft fahren, vor dem Herrn Spengler in der Startaufstellung stehen. Und es ist schön, wenn man vier Neuwagen in den Top 5 hat", resümiert Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich im Gespräch mit der adrivo Sportpresse.

Mit Blick auf die morgige Rennstrategie verrät Ullrich bereits erste grobe Vorstellungen. "Wenn wir den Speed im Rennen genauso umsetzen können wie im Qualifying und die Verhältnisse ähnlich sind, kann man aus dieser Startposition so schnell wie möglich und so lange wie möglich fahren. Das ist Teil unserer Strategie", blickt der Österreicher voraus und will so versuchen, die Titelfavoriten mit langen ersten Stints aus dem Mittelfeld herauszuhalten, das Mattias Ekström nach seinem frühen ersten Stopp in Barcelona zum Verhängnis geworden war.

Doch nicht nur der Positionsvergleich zwischen Ekström, Tomczyk und Spengler trägt zur guten Laune des Österreiches bei: "Ich freue mich unheimlich, dass Tom wieder zurück an der Spitze ist, wenn man seinen schweren Unfall zum Saisonstart bedenkt. Er ist zurück in alter Form und konnte sich im Kampf um die Pole Position um all die harten Konkurrenten durchsetzen." Nach den Erfahrungen von Barcelona hofft Ullrich auf ein "faires Verhalten der Konkurrenz", um morgen "ein würdiges DTM-Finale" zu sehen.

Insbesondere auf den teaminternen Titelkampf zwischen Ekström und Tomczyk freut sich Dr. Wolfgang Ullrich - den er ganz ohne strategische Einflussnahme seinen beiden Speerspitzen überlassen will: "Martin muss es selbst lösen, vor Bruno zu bleiben. Wenn Mattias zwei Positionen vor Martin bleibt, ist das Duell schon allein über die Punkte entschieden. Doch es kann im Rennen viel passieren..."