2003: Doppeltes Reifenpech

Wie schon 2001 dominiert auch 2003 Mercedes das Geschehen - doch für Altmeister Bernd Schneider ist teaminterne Konkurrenz herangewachsen. Mit vier Siegen hat sich Christijan Albers, kurz vor der Saison nur als Notlösung in das kurzfristig von Uwe Alzen verwaiste Neuwagencockpit beordert, in einem teaminternen Titelduell gegen Schneider positioniert. Mit nur einem Punkt Rückstand reist der Niederländer zum Saisonfinale nach Hockenheim - und erleidet schon am Samstag einen Rückschlag. Angesichts von Albers' neuntem Startplatz kann sich Schneider mit zwei Fehlern auf seiner fliegenden Runde, die ihn auf Position fünf zurückwerfen, durchaus anfreunden... Während der Saarländer am Start eine Position gewinnt, verharrt der junge Holländer auf Platz neun - bevor er zu einer eindrucksvollen Aufholjagd ansetzt.

Eher unbeholfen versuchte Albers 2004 in Brünn, die drohende Niederlage abzuwenden, Foto: Sutton
Eher unbeholfen versuchte Albers 2004 in Brünn, die drohende Niederlage abzuwenden, Foto: Sutton

Nach dem ersten Renndrittel befindet sich Albers nur noch zwei Positionen hinter Schneider, bevor er scheinbar einen Rückschlag erleidet. Nach einem Fahrfehler eingangs des Motodroms büßt Albers zwar eine Position ein. Bernd Schneider hingegen schleicht mit einem Reifenschaden zu seinem zweiten Boxenbesuch. Doch kurz nachdem Albers nach seinem zweiten Pflichtstopp versucht, den HWA-Routinier zu passieren, darf er seine Meisterschaftsträume begraben: So ereilt auch Albers bei der Zufahrt zur Spitzkehre ein Reifenplatzer - was für ihn anders als für Schneider einen dritten Boxenbesuch bedeutet. Auf Platz sechs fährt Bernd Schneider seinen vierten DTM-Titel nach Hause, während Albers' erneute Aufholjagd mit Platz zwölf unbelohnt bleibt.

2004: Doppeltes Audi-Kegeln

Als Meisterschaftsfavorit hatte sich Christijan Albers während der ersten Saisonhälfte erneut positionieren können. Doch ein technischer Defekt, eine Durchfahrtsstrafe - und ein zur Höchstform auflaufender Audi A4 DTM - werfen den Niederländer bis zum vorletzten Saisonlauf so weit zurück, dass er mit bedrohlichen 13 Punkten Rückstand auf seinen Audi-Rivalen Mattias Ekström ins tschechische Brünn reist. Gegen Ekström scheint auch hier kein Kraut gewachsen - doch noch schlägt sich Albers tapfer: Während seine HWA-Teamkollegen ein mehr als durchwachsenes Qualifying erleben, stellt Christijan Albers seine C-Klasse immerhin direkt neben den Audi von Pole-Inhaber Mattias Ekström.

Die Hoffnungen Albers', bereits mit einem guten Start auf eine vertagte Titelentscheidung hinzuarbeiten, erfüllen sich nicht. Ein Fehler des HWA-Youngsters in der ersten Kurve lässt Ekströms Teamkolleges Martin Tomczyk und Tom Kristensen an dem Niederländer vorbeirutschen, der fortan die Nerven verliert. Nach seinem ersten Boxenstopp kollidiert Albers zunächst mit Jahreswagenpilot Christian Abt, bevor er eine Runde später einen weiteren Audi auf die Hörner nimmt: Beim verzweifelten Versuch, Martin Tomczyk zu überholen, dreht Albers auch den Bayern von der Strecke - und zieht sich neben einer stark beschädigten Frontpartie auch eine Durchfahrtsstrafe zu. Nach einer weiteren Berührung mit Tom Kristensen stellt Christijan Albers seine C-Klasse in der Boxengasse ab. Mattias Ekström fährt derweil einen ungefährdeten Sieg ein - und darf sich über seinen ersten DTM-Titel freuen.

2005: Ekströmscher Doppelstopp

Selbst der Fund einer Reglementslücke half Ekström 2005 am Ende wenig..., Foto: DTM
Selbst der Fund einer Reglementslücke half Ekström 2005 am Ende wenig..., Foto: DTM

Christijan Albers versucht sich im Formel-1-Cockpit von Minardi, Mattias Ekström hat in Gary Paffett, der schon 2004 am Ende noch Vizemeister wurde, einen neuen Widersacher bei Mercedes gefunden. Mit einem Punkt Vorsprung geht Ekström ins vorletzte Rennen in Istanbul. Hier fällt er durch eine unverschuldete Berührung mit Jamie Green aus den Punkten - und muss zusehen, wie sich Gary Paffett mit seinem Türkei-Sieg einen Tabellenvorsprung von neun Punkten erarbeitet. Mit einigem Kampfgeist reist der Schwede zum eigentlich aussichtslosen Saisonfinale in Hockenheim, wo ihn ein weiterer Rückschlag erwartet: Im verregneten Baden-Württemberg schafft es Ekström nur auf Startplatz 14 - acht Plätze hinter Titelrivale Gary Paffett. Die Startaufstellung fordert die Kreativität des Audi-Kommandostands heraus...

Hatte Ekström schon am Samstag mit einer falschen Abstimmung auf den Regen reagiert, so verliert er auch im Sonntag im Wetter-Roulette: Auf den verregneten Beginn des Rennens antwortet der amtierende Meister mit einer reinrassigen Regenabstimmung - die ihm auf der rasch abtrocknenden Strecke zum Verhängnis wird. Eine zunächst überzeugende Aufholjagd auf der Strecke hilft Ekström damit ebenso wenig wie ein taktischer Kniff in der Box: Nachdem an seinem A4 DTM ein erstes Mal die Reifen gewechselt werden, rollt Ekström einige Zentimeter nach vorne - und lässt ein weiteres Mal neue Pneus aufziehen. Der ekströmsche Doppelstopp, der die Reglementslücke einer nicht vorgeschriebenen vollen Runde zwischen den beiden Pflichtstopps ausnutzt, stößt den Regelhütern sauer auf: Nach Rennende disqualifizieren sie Ekström zunächst, bevor er seinen siebten Rang noch zurückerhält. Im Meisterschaftskampf, wo der neue Vizechampion einen Sieg gebraucht hätte, nützt das wenig: Ein ungefährdeter dritter Platz reicht Gary Paffett für seinen ersten Titelgewinn...