Martin Tomczyk ist momentan das Maß aller Dinge bei Audi. Im Qualifying zeigte der Bayer, dass er auch auf nasser Strecke in bestechender Form ist und hat nun beste Vorraussetzungen, in Barcelona seinen dritten DTM-Sieg in Folge einzufahren. "Es ist wirklich perfekt gelaufen, wobei ich sagen muss, dass wirklich viel Glück dazugehört hat - vor allem bei der Wahl der richtigen Reifen und des Luftdrucks. Da hat es von der ersten bis zur letzten Session durchgehend gepasst", gab sich der Bayer dennoch bescheiden.

Insbesondere die Pace in der ersten Hälfte der dritten Qualifyingrunde geriet zu einer Demonstration der Stärke des Audi-Piloten. Über acht Zehntel nahm Tomczyk den übrigen Piloten in dieser Phase ab. "Meine ersten drei Runden haben richtig Spaß gemacht. Ich wusste, dass ich gute Zeiten nur am Anfang fahren kann, weil dann die Reifen immer mehr abbauen. So haben wir gerade in der letzten Session die richtige Entscheidung getroffen", sagte Tomczyk. Zwar kam Mika Häkkinen am Ende noch bis auf zwei Zehntel an Tomczyks Zeit heran, gefährlich konnte jedoch auch er nicht mehr werden.

Im Rennen droht Tomczyk dennoch Ungemach. Denn im Gegensatz zum Nürburgring, wo hinter ihm eine Zweier-Audi-Eskorte am Start stand, befindet sich der 25-jährige dieses Mal allein auf weiter Flur. Erst auf Platz sieben folgt mit Timo Scheider wieder ein Markenkollege. Das limitiert die Zahl der möglichen Strategiespiele auf ein Minimum. "Im Rückspiegel schaut es nicht so toll aus - ich meine, es schaut schön aus, weil Mercedes schöne Autos sind", findet Tomczyk. Doch auf einen genauen Anblick der Stuttgarter-Karossen wird Tomczyk während des Rennens gerne verzichten: "Ich hoffe, dass die recht klein werden in meinem Rückspiegel."

So könnte der Bayer vor dem Saisonfinale in Hockenheim die Führung in der Meisterschaft übernehmen. Denn während sich der Zweite der Gesamtwertung seit drei Rennen keine Blöße gibt, musste der in der Meisterschaft vor ihm liegende Teamkollege Mattias Ekström mit Platz zehn einen erneuten Rückschlag verkraften. "Er hat ja schon am Nürburgring bewiesen, dass er nach vorne fahren kann", gab Tomzyk seinem Freund Rückendeckkung. Dennoch mussste auch er zugestehen, dass die Aufgabe für den Schweden dieses Mal ungleich schwieriger wird. "Er hat ja fast nur Mercedes vor sich."