Wir stehen kurz vor dem vorletzten Saisonlauf in der DTM. Der Meisterschaftskampf ist spannend und eng wie schon lange nicht mehr - auch wenn es Mercedes-Pilot Bruno Spengler mit zehn Punkten Rückstand auf den Tabellenführer nicht gerade einfach hat. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Bevor jetzt die Taschenrechner gezückt werden und mit rauchenden Köpfen versucht wird auszurechnen, wer wann wie gewinnen oder auch nicht gewinnen muss, damit es spannend bleibt, holen wir den Rechenschieber hervor.

Kann Bruno Spengler aufholen?, Foto: Sutton
Kann Bruno Spengler aufholen?, Foto: Sutton

Doch zuerst zur Ausgangssituation: Mattias Ekström hat 44 Punkte auf seinem Konto, Martin Tomcyzk liegt knapp dahinter mit 40 Zählern. Bruno Spengler reiste mit 34 Punkten im Gepäck nach Barcelona. In den letzten beiden Saisonrennen kann ein Fahrer höchstens 20 Punkte einfahren - womit der Vorteil klar bei Ekström und Audi liegt.

Für alle, die um ihre Karten für den Hockenheimring beneidet werden und die ultimative Spannung erleben wollen, gibt es nur ein wünschenswertes Szenario in Barcelona: Bruno Spengler gewinnt, Mattias Ekström erlebt eine Nullrunde und Martin Tomczyk wird Fünfter. Damit würden alle drei Piloten punktgleich zum Saisonfinale reisen. Für Spannung wäre somit nicht nur auf der Strecke gesorgt - auch die Spannungen zwischen den Herstellern dürften zunehmen. Ein Traum für jeden Motorsport und DTM-Fan - Spannungsquotient: 100 Prozent.

Machen sie den Titel unter sich aus?, Foto: DTM
Machen sie den Titel unter sich aus?, Foto: DTM

Für Audi-Fans hingegen gibt es nur eine Lösung: Sie wollen Mattias Ekström vor Bruno Spengler sehen. Dadurch würde der Schwede mit mehr als zehn Punkten Vorsprung auf den Kanadier nach Baden-Württemberg reisen - was für diesen das Aus im Titelkampf bedeuten würde. Für etwas Spannung könnte in dem Fall höchstens noch Martin Tomczyk sorgen. Die beiden Teamkollegen würden dann die Meisterschaft unter sich ausmachen. Sollte Tomcyzk mehr als vier Punkte als sein Teamkollege holen, übernähme er sogar die Führung in der Meisterschaft. Spannungsquotient: 40 Prozent.

Deswegen gibt es für die ultimativen Eki-Fans nur eine Option: Der Schwede gewinnt und hat 54 Punkte, sein Teamkollege Tomczyk kommt über den sechsten Platz nicht hinaus und hat damit weniger als 44 Zähler auf seinem Konto. Dadurch könnten schon frühzeitig die Sektkorken knallen. So bleibt die Frage, ob eine Titelentscheidung im Ausland genauso schön wäre wie beim Saisonfinale vor vollen Tribünen? Da wird selbst Audi ins Grübeln kommen. Spannungsquotient: Null Prozent...