Mein Heimrennen auf dem Nürburgring endete leider enttäuschend - wie schon in Zandvoort ging unser Team leer aus. Dabei war ich am Freitagmorgen noch sehr gut unterwegs, obwohl wir den ersten Test im Regen bestreiten musste - und meine Erfahrungen im DTM-Boliden auf nasser Strecke noch sehr begrenzt sind. Auf dem Nürburgring hat es mir zum ersten Mal Spaß gemacht, auf feuchter Strecke zu fahren. Im zweiten Training ist mir auf neuen Reifen leider ein Fehler unterlaufen, der mich eine halbe Sekunde gekostet hat. Zumindest wussten dadurch alle, dass wir noch Luft nach oben hatten.

Da bis dahin alles gut gelaufen war, der Nürburgring allerdings nicht die bevorzugte Strecke des 2006er-A4 ist, hatte ich mir für das Qualifying den zwölften Platz vorgenommen. Während des Zeitfahrens war ich allerdings sehr überrascht, wie sehr sich die Konkurrenten gesteigert hatten. In der Runde auf meinem ersten neuen Reifensatz ist mir ein anderes Fahrzeug in die Quere gekommen. Auch mit meinem zweiten Reifensatz ist mir leider keine wirklich schnelle Runde gelungen. Somit war für mich nur der 17. Startplatz möglich, der eines deutlich gezeigt hat: Der Abstand zwischen unseren 2006er-Boliden und den aktuellen Fahrzeugen wird immer größer. In der Sommerpause hatten Abt-Audi und HWA-Mercedes genug Zeit, ihre Neuwagen weiterzuentwickeln.

Auch abseits unfreiwilliger Boxenbesuche lief es für Mike nicht wunschgemäß, Foto: DTM
Auch abseits unfreiwilliger Boxenbesuche lief es für Mike nicht wunschgemäß, Foto: DTM

Zum Rennen hin haben wir die Abstimmung des Autos noch einmal verändert, nachdem ich mit Untersteuern zu kämpfen hatte. Zudem konnte ich die Vorderreifen nicht schnell genug auf Temperatur bringen. Im Warm-up bin ich mit vollem Tank die gleiche Zeit wie im Qualifying gefahren - womit sich unsere Änderungen als die richtige Entscheidung erwiesen hatten. Dennoch konnte ich von meinem Startplatz aus keine Wunder erwarten. Mein Start war zunächst recht gut, dann habe ich leicht nach rechts gezogen. Doch genau in diesem Moment ist Markus Winkelhock nach links gekommen - und es kam zur Berührung zwischen uns.

Für Markus endete das Rennen somit leider nach wenigen Metern in der Boxenmauer; ich habe später eine Durchfahrtsstrafe erhalten, die ich für nicht gerechtfertigt halte. Ich konnte Markus vom Cockpit aus nicht sehen und habe die Berührung mit Sicherheit nicht mit Absicht herbeigeführt. Es war ein unglücklicher Unfall, wie er im Startgetümmel einfach passieren kann. Nach Antritt meiner Drive-through-Penalty war mein Rennen prinzipiell schon gelaufen - ich konnte nur noch versuchen, das Beste aus meinem Rennen zu machen.

In Barcelona wird es hoffentlich wieder besser laufen. Nachdem Audi dort im letzten Jahr triumphiert hat, könnte es auch für uns Fahrer im 2006er-Audi ein viel versprechendes Wochenende werden. Die Strecke, ein sehr anspruchsvoller Kurs mit vielen Überholmöglichkeiten, kenne ich gut, da wir dort bereits getestet haben. Es kann nur besser werden!