Zwischen Leben und Tod: So endete für Mika Häkkinen im Herbst 1995 das Qualifying zum Formel-1-Rennen im australischen Adelaide. Ausgelöst durch einen Reifenschaden war Häkkinen nahezu ungebremst in eine Betonmauer gerast. Ein Luftröhrenschnitt noch am Unfallort rettete dem McLaren-Mercedes-Piloten das Leben - bevor er 1996 in alter Form seine nächste F1-Saison bestritt. Doch das australische Drama hinterließ bei Mika Häkkinen seine Spuren: Sei er im Alter von 20 Jahren noch völlig unbeschwert und ohne allzu viele Gedanken um die Gefahren in den Rennboliden gestiegen, so setze er sich nun umso mehr für die Sicherheit im Motorsport ein.

"Ich mag den Nürburgring", verriet Mika Häkkinen am vergangenen Rennwochenende. Ein Satz, den man von dem Finnen unter Variation der genannten Strecke in regelmäßigen Abständen hört. Auf die Frage, welche Strecke denn nicht seine Sympathien genieße, ergänzt Häkkinen: "Zandvoort gehört nicht zu meinen Favoriten. Ich will mir nicht ausmalen was passiert, wenn es dort in der ersten Kurve [der Tarzanbocht] einmal zu einem schwereren Unfall kommt." Anders als die meisten anderen Kurse im DTM-Rennkalender biete der niederländische Traditionskurs nicht die aktuellen Sicherheitsstandards.

In seinen Ansprüchen an die Sicherheit ist Mika Häkkinen konsequent: Auch der legendären Nordschleife des Nürburgrings, die vor zwei Jahrzehnten noch von DTM-Boliden befahren wurde, will der Mercedes-Pilot keine seiner zahlreichen Liebeserklärungen aussprechen. "Im letzten Jahr habe die Nordschleife einmal als Beifahrer umrundet", erzählt Häkkinen - das habe gereicht. Auch wenn er nicht unter dem Druck einer schnellen Rundenzeit stünde: Mika Häkkinen sieht keinen Reiz darin, die Grüne Hölle einmal selbst unter die Räder zu nehmen. Der zweifache Formel-1-Weltmeister scheint ein aufmerksamer Beifahrer gewesen zu sein, offeriert die Nordschleife das erste ihrer limitierten Kiesbetten doch nach sage und schreibe sechs Kilometern...