Der Start war gleich ein Knallbonbon. Nicht an der Spitze - dort behielten die drei Audi ihre Positionen. Martin Tomczyk setzte sich vor der ersten Kurve gegen Timo Scheider durch, Tom Kristensen blieb dahinter auf Position 3 vor der Mercedes-Flotte. Der Meisterschaftsführende Mattias Ekström blieb erstmal auf Rang 10.

Dafür knallte es im Hinterfeld: Mike Rockenfeller zog nach rechts, dort war aber schon Markus Winkelhock. Der Nürburgring-Held des F1-Rennwochenendes Ende Juli hatte diesmal kein Glück, er landete schon am Start in der Mauer. "Ich habe ihn nicht gesehen, es hat einen Schlag gegeben und ich habe mich gedreht", sagte Winkelhock, der keine Schuldzuweisung machen wollte. Die Rennleitung sah das anders: sie belegte Rockenfeller für das Manöver gegen seinen Markenkollegen mit einer Drive Through-Strafe.

An der Spitze veränderte die kurze Safety Car Phase nichts. Tomczyk blieb vorne, Scheider dahinter. Tom Kristensen ließ hingegen ein kleines Loch zu den beiden Führenden aufreißen, welches Norbert Haug bei den Boxenstopps korrigieren wollte. Bruno Spengler wollte jedoch nicht so lange warten - er schnappte sich Kristensen noch vor dessen erstem Stopp. Danach fiel der Däne auch noch hinter Schneider und Di Resta zurück. Mattias Ekström verzichtete auf einen frühen Stopp, wie ihn Schneider gleich zweimal in den Runden 6 und 11 einlegte. So kam der Schwede vor seinem ersten Boxenbesuch bis unter die Top-4.

Dort hielt er sich auch nach seinem ersten Stopp. Der 8. Saisonlauf vereinte mal wieder zwei Rennen in sich: eines zwischen Tomczyk, Spengler und Ekström, die ab Runde 19 erstmals an die Box kamen. Diese Gruppe befand sich im Fernduell mit einem Quartett, das schon früh zwei Stopps absolvierte. Dieses Rennen führte Timo Scheider vor Jamie Green, Paul Di Resta und Bernd Schneider an. Die zweite Runde der Spätstopper eröffnete Bruno Spengler 13 Runden vor dem Ende. Trotzdem konnte er sich vor dem Frühstopper Scheider und dessen Gefolge halten. Nach Tomczyks zweitem Stopp kam sogar Ekström noch einmal in den Genuss der Führungsrolle. Das änderte sich mit seinem zweiten Nachtanken zehn Runden vor Schluss. Scheider und Green konnte er nicht halten, aber Ekström reihte sich vor Di Resta und Schneider auf Position 5 ein.

Danach machte er Jagd auf Jamie Green, den er zwei Runden nach seinem Stopp mit einem Überraschungsmanöver überholte. Weniger anstrengen musste er sich, um seinen Teamkollegen Timo Scheider zu passieren. Von Platz 10 auf Platz 3 - die Aufholjagd des Schweden zahlte sich aus. In der Meisterschaft hat Ekström dank Platz 3 noch immer vier Punkte Vorsprung auf seinen Markenkollegen Martin Tomczyk. Bruno Spengler liegt als bester Mercedes-Pilot zehn Punkte zurück auf Rang 3 der Gesamtwertung.

Hinter Tomczyk, Spengler und Ekström verpasste Timo Scheider mal wieder knapp das Podium - Stallregie sei Dank. Platz 5 ging an Jamie Green, der sich von Ekström überrumpeln ließ. Die Top-8 komplettierten Paul Di Resta, Bernd Schneider und Tom Kristensen. Keine Punkte gab es für Alex Premat und Mika Häkkinen, die nicht an das Ende der Punkteränge herankommen konnten.