Der Blick in den Himmel verhieß für Audi schon gestern nichts Gutes - heute bestätigten sich die bösen Vorahnungen. Immer wieder öffneten sich am Morgen die Himmelstore und ließen so das kühle Nass auf die Strecke, das nicht erst seit diesem Jahr als einer der natürlichen Feinde des Audi A4 DTM gilt. Zunächst schien lediglich Vanina Ickx am typischen Eifelwetter Gefallen zu finden, nachdem sie wie gewohnt auf feuchter Strecke mit der Konkurrenz mitzuhalten wusste. Doch nachdem auch für Samstag und Sonntag gelegentliche Schauer zu erwarten sind, war der feuchte erste Test aus Sicht Mattias Ekströms trotz allem nicht das Schlechteste:

"Auf jeden Fall war es gut, dass wir heute Vormittag viele Runden unter nassen Bedingungen drehen konnten und so schon eine anständige Abstimmung für den Regen gefunden haben", kommentiert der Schwede das notwendige Übel, das die Neuwagen am Ende überraschend souverän meisterten: So eroberten mit Tom Kristensen, Timo Scheider und Martin Tomczyk auch auf Regenreifen gleich drei Fahrer eines 2007er-Audi die morgen rettenden Top 8, während die Debütanten im Audi-Fahrerkader ihre spärlichen Regenerfahrungen ausbauten. "Leider gab es am Ende ein Bremsproblem, deshalb musste ich vorzeitig aufhören", bedauerte der am Morgen auf Rang 19 gewertete Lucas Luhr - und konnte zu Alexandre Prémat nur ehrfurchtsvoll hinaufschauen:

So kam der Franzose nicht nur am Morgen als Drittplatzierter zu den Ehren des schnellsten Audi-Piloten. Am Nachmitag düpierte Prémat, erneut unmittelbar vor Tom Kristensen platziert, mit Rang eins und einer Tagesbestzeit von 1:24.382 Minuten gleich die gesamte Konkurrenz. "Im Regen wie auch im Trockenen waren wir immer weit vorne. Für das Qualifying haben wir schon eine gute Abstimmung erarbeitet. Jetzt müssen wir uns noch auf die lange Renndistanz vorbereiten", berichtet der in Hockenheim verunglückte Franzose, der seit seinem Comeback von Rennen zu Rennen an Brillanz zu gewinnen scheint.

Dass es ausgerechnet Titelfavorit Mattias Ekström war, der in Reihen des Abt-Audi-Duos mit den Plätzen 13 und zehn in der Summe die schlechtesten Platzierungen einfuhr, beunruhigt Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich noch nicht. Der Österreicher glaubt an die begrenzte Aussagekraft eines wechselhaften Eifelfreitags: "Es war möglich, am Vormittag eine Regenabstimmung und am Nachmittag eine Trockenabstimmung zu erarbeiten. Trotzdem war am Nachmittag auf trockener Strecke der Grip anfangs schlecht. Es war also schwierig, die Änderungen zu verifizieren."