Der Nürburgring zeigte sich zum Auftakt des DTM-Wochenendes im besten Eifel-Wetter. Nebelschwaden sogen über die 3,629 Kilometer lange Rennstrecke und sorgten so für eine Verzögerung, da der Rettungshubschrauber nicht hätte aufsteigen können. Erst nach 30 Minuten schaltete sich die Boxenampel auf grün. "Das Wetter ist gar nicht besser geworden, man hat höchstens einen besseren Piloten gefunden", philosophierten die Streckensprecher in ihrer trockenen Kabine.

Durch den späten Start wurde die Test-Session von 90 auf 85 Minuten verkürzt. Zu Beginn durften die Teams sogar noch auf Regenreifen setzen. Wenig später stellte sich heraus, dass diese auch bitter nötig waren. Bei durchwachsenen Wetterbedingungen purzelten die Zeiten zunächst, um sich dann auf einem Niveau einzupendeln. Kurz vor einem weiteren Regenguss setzten sich gleich zwei Vorjahres-Mercedes an die Spitze des Feldes. Alexandros Margaritis sicherte sich mit 1:38.018 Minuten die zwischenzeitliche Bestzeit, welche sich durch den einsetzenden Regen festigen konnte.

Auf Platz zwei folgte Paul di Resta, der nur 0,020 Sekunden langsamer war als sein Markenkollege. Hinter den beiden Stern-Piloten kamen acht Ringe auf die Plätze. Mattias Ekström konnte sich nach der Hälfte der Trainingssitzung auf dem dritten Rang platzieren, nur fünf Tausendstel dahinter lag Timo Scheider auf Position vier.

Erst in der Schlussphase begann das Quartett an der Spitze zu bröckeln. Die Wetterbedingungen wurden langsam besser, gleiches galt für die Zeiten der Fahrer. Zunächst konnte sich Mika Häkkinen auf den vierten Platz nach vorne schieben und Ekström verdrängen. Noch schneller war Christian Abt. Der Audi-Pilot setzte sich an seinem drittletzten DTM-Wochenende mit einer Zeit von 1:37.992 Minuten sogar an die Spitze des Feldes.

Lange konnte sich der Kemptener allerdings nicht auf der ersten Position halten. Stattdessen schlug Helsinki zurück. Mika Häkkinen übernahm wenige Minuten vor dem Ende des Trainings den ersten Rang und schien seine Position mit einigen weiteren schnellen Runden festigen zu können. In seinem Windschatten fuhr Bernd Schneider auf Platz zwei. Der amtierende Meister war knappe fünf Zehntelsekunden langsamer als sein finnischer Kollege.

Doch die beiden Mercedes-Routiniers freuten sich zu früh. Ein Nachwuchsfahrer aus dem eigenen Kader machte den erfahrenen Hasen einen Strich durch die Rechnung. Mit dem Fallen der Zielflagge übernahm Di Resta den ersten Platz. In 1:37.334 Minuten war der Schotte nur 0,064 Sekunden schneller als Häkkinen. Mattias Ekström, der in der Gesamtwertung mit acht Punkten vor Martin Tomczyk führt, wurde noch bis auf den 13. Platz durchgereicht.

Auch wenn der Regen nicht für neue Rekord-Runden sorgte, kamen zumindest die Fans auf ihre Kosten. Da der Einsatz der Regenreifen nicht beschränkt ist, spulten die Teams auf der Suche nach dem perfekten Setup Runde um Runde ab. Die meisten Umläufe absolvierte Häkkinen. In seiner C-Klasse umrundete der ehemalige Formel 1-Weltmeister den Nürburgring insgesamt 37 mal. Nur eine Runde weniger fuhren Jamie Green und Vanina Ickx.