Ich hatte mir von diesem Wochenende mehr erhofft. Die freien Trainings verliefen noch sehr gut - mit einem achten und zwei dritten Plätzen war ich zufrieden. Auch im Qualifying habe ich den achten Platz herausgefahren, konnte allerdings nicht hundertprozentig zufrieden sein: Es wäre mit Sicherheit noch mehr möglich gewesen - auf den fünften Platz haben mir nur zwei bis drei Zehntel gefehlt. Das Warm Up im Nassen kam mir sehr gelegen: Ich hatte bisher noch nie viel Zeit, im DTM-Boliden bei Regen zu fahren und war froh über jede Minute, die ich hatte.

Auch der Start zum Rennen verlief sehr gut: Schon nach der ersten Kurve lag ich auf Position fünf. Die Rennabstimmung des Autos war sehr gelungen - so konnte ich den ersten Vier locker folgen. Allerdings hatte ich auch eine Verfolgergruppe hinter mir, die ich im Auge behalten musste. Mit dem ersten Boxenstopp war mein Rennen allerdings verloren: Der erste Boxenbesuch war nicht optimal getimt, ich kam im dichten Verkehr zurück auf die Strecke. Somit konnte ich meine neuen Reifen nicht in gute Rundenzeiten umsetzen. Ein Überholmanöver war in dieser Position schlichtweg nicht möglich - dafür reichte der Performanceunterschied zu meinen Vordermännern nicht aus. Ich musste vergeblich darauf hoffen, dass ihnen ein Fehler unterläuft. Schade, denn in Zandvoort hätte ich erneut die Möglichkeit gehabt, souverän in die Punkte zu fahren.

In Zandvoort sind den Fahrern auch diesmal Schwierigkeiten begegnet, die typisch für diese Strecke sind. Zum einen der Wind, der am Donnerstagabend und am Freitag heftig wehte, bevor er später nachließ. Es ist schwierig, sich darauf einzustellen, da man nie wissen kann, aus welcher Richtung der Wind kommt und wie sich das Auto dann verhält. Zum Glück ist ein DTM-Fahrzeug wesentlich spurstabiler als ein normales Serienfahrzeug, das auf der Autobahn von einer Böe getroffen wird - dafür haben wir einen viel zu guten Grip. Allerdings wird die Aerodynamik spürbar beeinflusst, da diese auf einen normalen Windfluss ausgerichtet ist.

Auch für Mike Rockenfeller erschwerten das stürmische Wetter die Bedingungen, Foto: DTM
Auch für Mike Rockenfeller erschwerten das stürmische Wetter die Bedingungen, Foto: DTM

In der letzten Kurve in Zandvoort war man stets deutlich am Limit, vor allem, wenn man auf gebrauchten Reifen unterwegs ist. In dieser Passage kann es rasch zu plötzlichem Übersteuern kommen - und hinzu kommt der Sand. Es ist schon nervig, wenn plötzlich ein Schwall Sand auf die Strecke geweht wird und der Kurs in Sekundenschnelle zur Rutschpiste wird. Manchmal liegt Sand auf der Strecke und manchmal nicht - auch hierauf kann man sich nicht einstellen. Doch die Herausforderung ist für alle die gleiche.

Jetzt freue ich mich auf die freien Wochen und fahre erst einmal für zehn Tage in den Urlaub. Der nächste Saisonlauf auf dem Nürburgring wird ein schöner Event für mich - schließlich bin ich nur wenige Kilometer vom Ring entfernt aufgewachsen. Ich hoffe sehr, dass wir dort wieder so stark sind wie in Zandvoort.