Im vergangenen Jahr verband Tom Kristensen und Bernd Schneider einiges: Als jeweilige Speerspitze ihrer Marke befanden sie sich im Titelkampf, man lobte die Fairness des anderen - und ließ sich kein böses Wort über Fahrmanöver des Gegners entlocken. Ein Jahr später ist der Friede zwischen den beiden Motorsportveteranen passé: Deutliche Berührungen waren zwischen Kristensens Audi und Schneiders Mercedes im ersten Streckensektor zu verzeichnen, seinen Dienstwagen sieht man jeweils vom letztjähriger Titelkonkurrenten mutwillig lädiert.

"Ein hartes Rennen. Beim Start fuhr Bruno Spengler rechts von mir, aber leider war kein Platz mehr für mich und Paul Di Resta, der sich gedreht hat. Dadurch habe ich viele Positionen verloren", schildert Kristensen uns gegenüber eine schwierige Anfangsphase, "lange befand ich mich im Verkehr." Ebenso wie Schneider sah sich Kristensen auf dem besten Wege, trotz allem in die Punkeränge zu fahren - bevor es zur folgenschweren Begegnung kam:

"Als ich aus der Box kam, hat mich Bernd Schneider in der ersten Kurve hinten touchiert. Im letzten Jahr war Bernd nicht so begeistert, wenn man ihn von hinten berührte", erinnert sich der siebenfache Le-Mans-Sieger, bevor es zu weiteren Berührungen kam, "auf der Geraden hat er versucht, mich von der Strecke zu drängen. Norbert Haug nimmt ihn in Schutz. Ich finde dieses Verhalten sehr schade." Schade fand der Däne auch seinen späteren Lenkungsbruch, der ihn zur Aufgabe zwang - die Folge einer tragischen Begegnung...