"In allen drei Trainings vorne, im Qualifying vorne - ich wüsste nicht, dass es das schon einmal gegeben hat", fasste Timo Scheider gegenüber der adrivo Sportpresse kurz und knapp seinen bisherigen Rekordkurs zusammen, "es wäre natürlich ein Traum, wenn ich über das ganze Wochenende auf Position eins bliebe, aber bis hierhin bin ich extrem happy." Für Scheider scheint das niederländische Dünenlabyrinth zu einer motorsportlichen Heimat zu werden, nachdem er schon 2003 mit seiner ersten Pole Position im Opel Astra Coupé für eine Sensation gesorgt hatte.

Scheider, der wenige Sekunden vor Schluss Martin Tomczyk von seiner provisorischen Pole Position verdrängt hatte, durfte sich auch der Bewunderung seiner Teamkollegen sicher sein: "Eki hat mir schon einen Ellenbogenhieb verteilt; er sagte mir auch, das ist eine geile Sache..." Nach zuletzt drei missglückten Rennen in Folge ist sich der 28-Jährige allerdings bewusst, dass der Weg bis zu seinem ersten DTM-Sieg hart und sandig ist:

"Gestern sind wir ordentliche Long Runs gefahren, nun müssen wir das Setup fürs Qualifying verfeinern. In den Long Runs waren wir trotz des rauen Zandvoorts-Asphalt nicht in Bereichen, die für den Reifen kritisch würden", zeigt sich Scheider zuversichtlich, verweist jedoch auf den unglücklichen Rennverlauf von Mugello: "Mal sehen, ob wir das umsetzen können - wenn wir keine Safety-Car-Phase haben."

Neben der auf dem engen Kurs großen Gefahr von Pace-Car-Phasen ist es auch die Startphase, die Scheider Sorgen bereitet. "Der Start und die erste Runde sind immer riskant, in die Boxenstopps bei Abt-Audi kann ich vertrauen", hofft der langjährige Opel-Pilot, der nach seiner Pole 2003 auch das Rennen lange angeführt hatte - bis ein Boxenstopp der Phoenix-Truppe gründlich misslungen war. Mit unbefestigtem Vorderrad war Scheider am Ende der Boxengasse ausgerollt...