Mattias Ekström:
Mein Start war sehr gut, das Auto gigantisch schnell. Auch der erste Boxenstopp war perfekt. Leider haben wir den zweiten Stopp nicht gemacht, ehe das Safety Car auf die Strecke ging. Deshalb haben wir das Rennen nicht gewonnen. Ich habe versucht, Mika (Häkkinen) zu überholen. Das Problem war, dass so viel Kies neben der Ideallinie lag, dass ich ein sehr großes Risiko hätte eingehen müssen. Am Ende bin ich zufrieden mit Platz zwei und der Führung in der Meisterschaft.

Mike Rockenfeller:
Von Platz acht gestartet, als Sechster im Ziel – das hört sich nicht so schlecht an. Damit wäre ich vor einigen Rennen noch zufrieden gewesen, aber wenn man das heutige Rennen sieht, ist das nicht okay. Mir unterlief ein Fehler. Ich fuhr in Sektor zwei in einer Gelbphase mit neuen Reifen wohl etwas schneller als zuvor, obwohl ich bewusst darauf geachtet habe. Das Problem ist, dass der Reifen in Mugello nach einer Runde so stark nachlässt. Du bist mit alten Reifen so langsam, dass du mit einer Hand mit neuen Reifen schneller fährst. Das Reglement sieht dafür eine Durchfahrtsstrafe vor. Es tut mir sehr leid für das Team. Es hat starke Boxenstopps gemacht und eine tolle Strategie umgesetzt. Wir haben uns wieder auf Platz sechs vorgekämpft – danke dafür an die Mannschaft.

Alexandre Prémat:
Ich bin sehr enttäuscht, denn es wurden gegen mehrere Piloten Entscheidungen gefällt, die mit den gelben Flaggen zusammenhingen. Ich war in den ersten Schikanen schneller als zuvor, ging aber an der Gefahrenstelle vom Gas. In der Summe war die Sektorenzeit trotzdem besser. Mit der Strafe bin ich nicht einverstanden. Ohne die Durchfahrtstrafe wäre das Podium in Reichweite gewesen, denn das Tempo war heute gut.

Tom Kristensen:
Das war heute ein Korb voller Überraschungseier! Alles sah gut aus, das Auto war stark und der Start gut – nur der erste Boxenstopp nicht. Wir haben viel Zeit verloren, weil an einem Rad Probleme auftraten. Ab da musste ich stark attackieren. Ich kämpfte mit Lauda. Ihm fällt keine Schuld zu – vielmehr fuhr ich über einen der roten Begrenzungssteine, was mein Auto ziemlich beschädigte. Danach war es ein hartes Rennen.

Markus Winkelhock:
Das Rennen war ganz gut. Es begann mit einem Super-Start. Ich konnte es nicht ganz ausnutzen, weil Bernd Schneider herüberzog und ich vom Gas gehen musste. Trotzdem kam ich von Platz 13 auf zehn vor. Beim ersten Boxenstopp haben wir ein bisschen Zeit verloren. Nach dem zweiten Stopp war ich Achter vor Tom Kristensen. Er schloss auf, und es ging um einen Punkt. Er fährt ein Werksauto, also ließ ich ihn vorbei. Ich habe dann alles gegeben und dabei die Reifen zu stark belastet. Die letzten Runden fuhr ich nur noch sicher ins Ziel.

Christian Abt:
Ich kann die Durchfahrtstrafe nicht nachvollziehen. Wie soll ich im Auto fühlen, ob ich im betroffenen Sektor langsam genug bin? In der Safety Car-Phase haben wir noch mehr verloren. Nach dem Restart ist mir dann leider Gary Paffett ins Auto gefahren. Schade für das Team, denn heute wäre einiges möglich gewesen.

Martin Tomczyk:
Der Start und das Tempo am Anfang haben gezeigt, dass wir eigentlich unschlagbar waren. Das Tempo von Mattias (Ekström) und mir war wirklich fantastisch, das Auto lag wunderbar. Die Safety Car-Phase war etwas unverständlich, da das gestrandete Auto an einer sicheren Stelle stand. Ich fuhr hinter Mattias in die Box und musste mich hinter ihm anstellen. Beim Boxenstopp ist die Tankkanne hängen geblieben. Das hat mich auf der Strecke sieben Positionen gekostet. Beim Restart habe ich Tom überholt, doch die Reifen waren wohl noch von der Safety Car-Runde zu kalt und ich habe mich einfach weggedreht.

Vanina Ickx:
Mein Rennen hat nur fünf Runden gedauert. Nach einem Fehler in einer schnellen Passage rutschte ich ins Kiesbett – das war das Ende.

Lucas Luhr:
Mein Rennen war leider sehr früh vorbei. Ich bekam zwei Schläge von anderen Fahrzeugen aufs Auto. Dann brach vorne etwas und das Auto war nicht mehr lenkbar. Ich bin sehr enttäuscht.

Timo Scheider:
Wir wussten, dass wir beim Start wenig Grip hatten, deshalb bin ich mit wenig Drehzahl angefahren. Mir fiel die Drehzahl in den Keller und ich verlor mehrere Plätze. In der ersten Kurve fuhren alle innen und ich versuchte es auf der Außenbahn, wo ich auch einige Plätze gutmachte. Dann gab es eine Kollision mit mehreren Autos. An meinem Auto brach die Radaufhängung und ich flog in der Bergabpassage ins Kiesbett. Nach dem guten Qualifying war das sehr enttäuschend. Ich hatte nun im dritten Rennen in Folge in der ersten Runde Pech.

Hans-Jürgen Abt (Team Direktor Audi Sport Team Abt Sportsline):
Es gab Höhen und Tiefen in unserem System. Die Safety Car-Phase hat uns aus dem Konzept gebracht. Das ist nicht nur uns, sondern auch anderen passiert. Der Dreher von Martin Tomczyk tut mir sehr leid, aber auch das kann passieren. Wir führen die Meisterschaft mit einem guten Vorsprung an und müssen uns auf das nächste Rennen konzentrieren. In Zandvoort müssen wir bessere Arbeit leisten als heute. In letzter Zeit haben wir keine Fehler gemacht, heute aber sind Fehler passiert. Dazu muss man stehen.

Ernst Moser (Team Direktor Audi Sport Team Phoenix):
Wir waren auf guten Positionen und hatten schnelle Autos, doch wir haben uns heute selbst ein Bein gestellt. Uns sind Fehler unterlaufen: Beide Fahrer erhielten Durchfahrtstrafen, weil sie unter gelben Flaggen Sektorenbestzeiten erreichten. Damit wurde das Rennen schwierig. Christian (Abt) hatte Pech. Sein erster Reifensatz war nicht so gut, mit dem zweiten war er sehr schnell. Dann ist er unverschuldet durch einen Unfall ausgeschieden.

Arno Zensen (Team Direktor Audi Sport Team Rosberg):
Lucas (Luhr) wurde schuldlos in einen Unfall verwickelt, das war ein frühes Aus. ‚Rocky´ fuhr nach dem Reifenwechsel in einem Sektor Bestzeit, obwohl eine Gelbphase herrschte. Daher die Durchfahrtstrafe, die ihn den dritten Platz gekostet hat. Andererseits bin ich glücklich, dass wir ins Ziel kamen und drei Punkte gesammelt haben. Danke an die Mannschaft für die tollen Boxenstopps.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
Aus dem, was wir uns am Freitag und am Samstag erarbeitet haben, konnten wir im Rennen nicht das machen, was möglich gewesen wäre. Es sind zu viele kleine Fehler passiert. Daraus wurde ein Ergebnis, das angesichts der Startaufstellung sehr enttäuschend ist. Mattias (Ekström) ist ein sehr gutes und fehlerfreies Rennen gefahren. Es ist schön, dass er in der Meisterschaft führt. Aber es wäre heute einfach viel mehr möglich gewesen.