Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
Es ist gut, dass Mattias (Ekström) nach dem für uns nicht so optimalen Qualifying den dritten Platz geschafft hat. Er war im Rennen sehr stark und hatte heute ein Auto, mit dem er das Tempo der Führenden mitgehen konnte. Am Ende hatte er etwas mit den Bremsen zu kämpfen, aber das gehört am Norisring dazu. Leider gehört es auch dazu, dass man große Chancen hat, in der ersten Kurve in eine Kollision verwickelt zu werden, wenn man aus dem Mittelfeld startet. Es ist schade, dass Martin (Tomczyk) einem unverschuldeten Unfall zum Opfer gefallen ist. Auch Timo (Scheider) hätte mehr zeigen können, wenn sein Fahrzeug nicht in der ersten Kurve beschädigt worden wäre. Dass Tom (Kristensen) ein so tolles Comeback gelungen ist und Alexandre (Prémat) einen weiteren Punkt geholt hat, freut mich sehr.

Mattias Ekström:
Nachdem das Qualifying nicht optimal war, kann ich mit Platz drei zufrieden sein. Mein Audi A4 war heute sehr gut. Die Bremsen wurden natürlich warm, und es gab ein paar andere kleinere Probleme. Hier muss man perfekt sein, um Mercedes zu schlagen. Heute waren wir konkurrenzfähig und gut genug für einen Podiumsplatz. Das ist ein Schritt vorwärts im Vergleich zu den anderen Jahren hier auf dem Norisring. Die Position im Meisterschaftskampf ist gut. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Rennen in Mugello.

Tom Kristensen:
Es war sehr wichtig, so rasch wie möglich mein Comeback zu geben – und das gelang mir auf der Heimstrecke von Audi vor so vielen ‚Audianern´. Es war aber auch das schwerste Rennen für ein Comeback, wenn man nach den Temperaturen und der Strecke urteilt. Das Rennen lief gut. Ich hatte etwas Kontakt – ein wenig mit Christian (Abt) und auch mit der Streckenbegrenzung. Das hat mich etwas nervös gemacht. Ich bin zufrieden, Fünfter geworden zu sein. Auch die Boxenstopps waren gut. Ich hätte nach dem zweiten Stopp sogar eine Chance gehabt, Mattias (Ekström) zu überholen, blieb aber hinter ihm.

Alexandre Prémat:
Ich bin zufrieden, denn ich bin auf Platz 15 gestartet und wurde Achter. Zum zweiten mal in Folge eine Zielankunft und wiederum ein Punkterang: Die Strategie war gut, das reine Tempo des Autos auch. Das war ein sehr hartes Rennen. Schade, dass wir im Qualifying nicht so gut waren, sonst wäre noch sehr viel mehr möglich gewesen.

Christian Abt:
Ich bin heute sehr enttäuscht – leider vor allem über meine beiden Markenkollegen Tom Kristensen und Timo Scheider, die mir ins Auto gefahren sind. Ich verstehe ihre Aktionen nicht. Ich bin richtig sauer.

Mike Rockenfeller:
Nach dem schlechten Qualifying und Startplatz 18 kam ich am Ende auf Platz 13 ins Ziel. Ich hoffe, ich kann das nächste Mal mehr für das Team herausholen. Im Rennen hatte ich viel Pech, denn die Unfälle vor mir zwangen mich immer wieder zum Abbremsen. Aber mein Auto ist heil, ich habe meinen Rhythmus gefunden und war mit dem Tempo nicht so unzufrieden. Ich bin nach einer schwierigen Woche froh über meine Zielankunft. Darauf kann man beim nächsten Mal aufbauen.

Timo Scheider:
Nach einem guten Start fuhr mir in der ersten Kurve ein Mercedes ins Auto, der mir die wichtigsten Aerodynamik-Teile für die Hinterachse abriss. So war das Auto schwierig zu bewegen. Später verlor ein Reifen die Luft, was viel Zeit zur Rennmitte gekostet hat. Das war leider wieder ein schlechtes Rennen für mich. Das ist sehr enttäuschend.

Adam Carroll:
Der Start war gut. Ich fuhr in der ersten Kurve auf der rechten Spur, was richtig war, denn innen hat es gekracht, und ich kam unversehrt durch. Ich war später in einen schönen Kampf verwickelt. Er hat viel Spaß gemacht, das Tempo war gut. Leider erhielt ich eine Durchfahrtstrafe. Sie war unglaublich, denn wir befanden uns zu dritt in einem schönen Kampf. Wem gelten da die blauen Flaggen? Der Mercedes war nicht einmal in meiner Nähe. Als er näher kam, ließ ich ihn sofort vorbei. Und dafür eine Durchfahrtstrafe? Zum Schluss ließen die Bremsen stark nach.

Lucas Luhr:
Eine Runde zuvor war das Schild ‚Pit lane closed´ sichtbar. Als ich in die Box kam, war es nicht mehr da. Da war die Boxengasse aus meiner Sicht offen. Wenn man das anders sieht, frage ich mich, was das soll? Bruno Spengler fuhr bei Rot über die Ampel, und es geschah nichts, während mein Stopp nicht gilt. Das verstehe ich nicht.

Vanina Ickx:
Leider wurde ich in der Dutzendteich-Kurve von Susie Stoddart umgedreht. Später hat mich Mathias Lauda beim Anbremsen der Grundig-Kehre in die Leitplanke gedrückt. So kam ich leider nicht ins Ziel. Ich verstehe noch nicht ganz, weshalb es so unterschiedliche Strafmaße gibt.

Martin Tomczyk:
Das war ein unverschuldet kurzes Rennen. Beim Beschleunigen aus der Grundig-Kehre fuhr ich neben Paul di Resta. Wir waren beide sehr gut um die Kurve gekommen. Doch dann kam Susie Stoddart von innen und hat mich breitseits getroffen. Der Unterboden wurde zerstört, zwei Reifen aufgeschlitzt. Das ist schade, vor allem, wenn es um die Meisterschaft geht. Ich habe mir etwas Besseres vorgestellt, als in der ersten Runde auszufallen. Umso mehr freue ich mich auf die nächsten fünf Strecken, die mir alle liegen.

Hans-Jürgen Abt (Team Direktor Audi Sport Team Abt Sportsline):
Wir haben gut gearbeitet. Ich bin glücklich, dass wir Mattias (Ekström) mit einer guten Strategie weit nach vorne gebracht haben. Aber natürlich hat er auch eine starke fahrerische Leistung gezeigt. Die Performance war in diesem sehr harten Kampf über die Renndistanz gut, was mich für das nächste Rennen zuversichtlich stimmt. Das Minimalziel für den Norisring – ein Podium – haben wir erreicht. Wir hatten sehr viel erwartet, aber auch einiges befürchtet. Wir sollten uns über das Podiumsergebnis freuen.

Ernst Moser (Team Direktor Audi Sport Team Phoenix):
Wir sind sehr zufrieden mit Alex (Prémat), der von Platz 15 auf Platz acht fuhr und damit einen Punkterang erreicht hat. Er hat keine Fehler gemacht. Zwischenzeitlich hat er im Kampf aus bislang ungeklärter Ursache einige Plätze verloren, sonst wäre noch mehr möglich gewesen. Die Kurve zeigt immer noch nach oben. Beide Autos sind im Ziel. Leider wurde Christian (Abt) in Berührungen mit anderen Fahrzeugen verwickelt. Mit dem beschädigten Auto konnte er nicht mehr kämpfen. Mit Platz zehn bin ich unter diesen Umständen zufrieden.

Arno Zensen (Team Direktor Audi Sport Team Rosberg):
Wir haben den Grundstein für das Rennen am Samstag gelegt. Deshalb war kaum mehr drin. Das müssen wir so schnell wie möglich aus unseren Köpfen herausbekommen. In Mugello waren wir beim Testen gut. Deshalb sollten wir mit beiden Autos ganz gut aufgestellt sein.