Ob im Opel-Cockpit oder in der Kommentatorenkabine - seit Jahren erlebt Manuel Reuter in Nürnberg ein ähnliches Bild. Dominante Mercedes-Boliden düpieren die Konkurrenz; vorzugsweise bereits im Qualifying, spätestens jedoch im Rennen. "Bisher haben die Rennen immer überrascht", stellt motorsport-magazin.com DTM-Experte mit Blick auf den Saisonverlauf fest. Doch ob das Umwälzungen in den Kräfteverhältnissen wahrscheinlicher macht? Reuter zweifelt...

"Es wird davon ausgegangen, dass es im Rennen trocken bleibt. Auch unter diesen Bedingungen ist der Favorit Mercedes, nach dem, was wir in den Tests gesehen haben", erwartet Manuel Reuter keine Überraschungen in den Kräfteverhältnissen, hat jedoch auch bei den Stuttgartern eine Schwachstelle ausgemacht: "Allerdings hatten die Mercedes beim Anbremsen auf den Bodenwellen bisher Probleme, dort sind ihnen gern die Räder stehen geblieben. Es bleibt abzuwarten, ob sie dies bis zum Rennen aussortieren können und inwieweit es eine Rolle spielen könnte."

Zwar betonten Tom Kristensen, Hans-Jürgen Abt und Co nach den mäßigen Qualifying-Ergebnissen, es sei für die Audi-Neuwagen weit mehr möglich gewesen. Doch Reuter bleibt skeptisch: "Sicherlich kann Audi einen schlechten Reifendruck und schlechte Zeitpunkte ihrer fliegenden Runden erwischt haben, aber viel mehr als Platz vier oder fünf wäre nicht möglich gewesen." Bei Trockenheit sieht er die Karten nur bedingt neu gemischt:

"Spannend wird zu sehen sein, ob Audi im Trockenen noch einmal ein Performance zulegen kann. Doch für Audi wird es im Kampf um den Sieg erneut ganz schwer. Die Audi-Neuwagen sind die schwereren Autos", spielt Reuter auf die weitere Einbeziehung der halbierten Gewichte von Klettwitz an, die Audi für den Rest der Saison einen kleinen Nachteil bescheren: "Zwar ist der Unterschied zu den 2007er-Mercedes nur noch sieben Kilogramm, doch auch das macht auf dem Norisring rund eine Zehntelsekunde aus."