Der Sieg in Brands Hatch kam auch für Bernd Schneider selbst unerwartet, wie er nach dem Rennen zugab. Schließlich war er nur vom sechsten Startplatz ins Rennen gegangen. Doch in dieser verrückten wie ausgeglichenen Saison scheint das Qualifying-Ergebnis nicht die übliche Wichtigkeit zu besitzen. "Ich konnte zum ersten Mal frei fahren und hing nicht immer im Verkehr fest", sagte Schneider.

Ein DTM-Sieg ist also eine Frage der richtigen Strategie - nur ist diese vor dem Rennen nicht einmal wirklich planbar. "Die theoretisch schnellste Strategie nutz gar nichts, es kommt immer drauf an, wo man nach den Boxenstopps rauskommt, ob hinter den eigenen oder fremden Autos. Da muss man auch aus dem Bauch raus entscheiden", erklärte Schneider.

Bei Scheiders H.W.A-Team hat das Bauchgefühl ganz offenbar gestimmt, auch wenn es am Ende knapp war. "Die letzten Runden hatte Martin [Tomczyk] neue Reifen und mir war klar, dass ich 5 bis 10 Runden massiv kämpfen musste, um vorne zu bleiben", sagte Schneider.

Mit dieser fahrerischen Glanzleistung meldete sich der Saarländer nun auch im Kampf um die Meisterschaft zurück, wie der Sprung auf Platz drei der Gesamtwertung belegt. Davon wollte er aber noch nichts wissen. "Ich denke nur an den Norisring. Es werden dieses Jahr viele Punkte an viele verteilt und so wird die Meisterschaft relativ lange offen bleiben, hoffentlich auch für mich."