Aggressive Rennstrategien, gute Taktiken, gelungene Boxenstoppstrategien - was die gestern weniger gut platzierten Piloten vielfältig bezeichnen, soll es morgen richten: Die Arbeit der Kommandostände. Kaum ein Pilot, der sich mit seinem Startplatz noch fernab der Punkteränge befindet, glaubt nicht, morgen noch einige Plätze gutmachen zu können. Insgeheim hofft offenbar dennoch manch ein Fahrer zu schaffen, was 2006 in Brands Hatch nur Raritätswert hatte: Ein Überholmanöver.

"Das Überholen ist schwierig in Brands Hatch, aber ich werde es versuchen...", gibt auch der auf einem enttäuschenden 16. Startplatz qualifizierte Adam Carroll zu, gewisse Risiken eingehen zu wollen, "es liegt nicht nur an den Autos, dass man so schwer überholen kann - es ist so eng, dass viele bei ihren Rundenzeiten innerhalb von Hundertstelsekunden liegen." Die Konsequenz: "Wenn man ohne geringste Performanceunterschiede zu überholen versucht, führt das nur zum Unfall."

Bei bestimmten Konstellationen sieht der Nordire dennoch Überholmöglichkeiten. "Nur wenn man auf neuen Reifen fährt und der Gegner auf alten - oder er einen Fehler macht - hat man eine Überholchance", weckt Carroll Erinnerungen an Mattias Ekströms allzu einfaches Überholmanöver gegen Jamie Green im vergangenen Jahr, "aber die Jungs hier machen nicht viele Fehler." Und hätte man nicht ohnehin einen groben taktischen Fehler gemacht, hinge man auf neuen Reifen hinter gegnerischen Fahrzeugen auf Altreifen fest? Also doch: "Ich muss auf eine gute Rennstrategie hoffen..."