Dass es mit einer Zusatzlast von 28 Kilogramm im Vergleich zum direkten Konkurrenten schwer wird, etwas zu reißen, wusste man bei Audi selbst. Deswegen war das schlechte Qualifying-Ergebnis für die Neuwagen auch in der Form keine Überraschung. Wir hatten sicherlich gehofft, in die letzte Session zu kommen", sagt Mattias Ekström, "aber realistisch waren nur sieben bis acht, vielleicht sechs drin. Mehr nicht." Auch Timo Scheider machte deutlich, dass die Plätze neun bis elf, die die 2007er Audi belegten, im Grunde das war, was man erwatet hatte.

Alex Prémat war die positive Übearrschung an einem schlechten Tag für Audi, Foto: Audi
Alex Prémat war die positive Übearrschung an einem schlechten Tag für Audi, Foto: Audi

Dennoch war er über den so deutlichen Unterschied ein bisschen enttäuscht: "Wir hätten es uns gewünscht, besser auszusehen, daran werden wir jetzt für das Rennen mit einer guten Strategie arbeiten." Das Hauptproblem für die schweren Audis schien dabei zu sein, dass die Reifen unter dem zusätzlichen Gewicht nicht mehr richtig funktionierten, wie Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich im Gespräch mit der adrivo Sportpresse erzählte. Auch er rechnet morgen fest mit einem Sieg der Mercedes-Neuwagen. Das hätte auch für sein Team etwas Gutes. "Dann entspannt sich die Gewichtssituation wieder", sagte er. "Das ist genauso ein Teil der Meisterschaft."

Im Gegensatz zu den Problemen der Neuwagen, war die schwache Performance der älteren Audis in der Form alllerdings nicht zu erwarten. Einzig Alexandré Premat konnte das volle Potential seines 2006er A4 abrufen und drang in die Mercedes Phalanx auf Platz sechs ein. Das ausgerechnet Prémat der beste Audi-Pilot war, ist wieder eine der besonderen Geschichten, die der Sport schreibt. Schließlich kehrte er erst in dieser Woche ins Cockpit zurück, nachdem er sich beim Horrorcrash von Hockenheim einen Lendenwirbel gerissen hatte. Adam Carrol, der mit seinem 2005er Audi noch im Training am Freitag sehr stark war, fiel auf Platz 13 zurück. Dennoch war er damit noch einer der Besseren.

Enttäuschend war hingegen der 15. Startplatz von Mike Rockenfeller, der ebenso wie Rosberg-Teamkollege Lucas Luhr nicht den Sprung in die zweite Quali-Runde schaffte. "Nach Oschersleben hatte ich ein bisschen mehr erwartet", klagte er, "aber das ist die DTM." Warum, weiß er allerdings noch nicht. "Ich war zu langsam". Genau die gleich Analyse hatte Luhr auf Lager: "Wenn du vom Grundspeed schon zu langsam bist, dann musst du übermäßig pushen und dann passieren eben Fehler." Bleibt die Frage, warum die meisten Audis so langsam waren. Am Gewicht kann es jedenfalls nicht gelegen haben, denn die die A4 der alten Generation waren sogar leichter als ihre Pendants von Mercedes. "Es liegt an Kleinigkeiten. Wir hoffen, dass wir die Lösung finden, überzeugt bin ich davon aber nicht", so Rockenfeller. So droht den Ingolstädtern ein hartes Rennen, in dem die Lichtblicke spärlich sein werden.