Bereits gestern hatte es sich angedeutet - und dennoch war es in diesem Maße nicht für möglich gehalten worden: Zu siebt eroberten die Mercedes-Piloten die letzte Qualifying-Session, wo sich ausgerechnet DTM-Rückkehrer Alexandre Prémat als tapferer Einzelkämpfer der Ingolstädter profilierte. Am Ende belegte Bruno Spengler zum zweiten Mal in dieser Saison die Pole Position und initiierte so die Mercedes-Fünffach-Pole.

Session 1 - Desaster für die 2006er-Audi

Wurden die Abt-Audi zunächst von Jahreswagenpilot Mike Rockenfeller würdig an der Spitze vertreten, bevor Timo Scheider sich vorübergehend selbst in die Spitzengruppe begab, so stellte sich zur Mitte der ersten Session rasch das erwartete Bild ein: So übernahm HWA-Pilot Bruno Spengler die Spitze vor Paul Di Resta und Alexandros Margaritis - ein buntes Jahrgangstrio, das rasch von den Mercedes-Neuwagen gesprengt wurde:

So präsentierten sich mit Bernd Schneider, Jamie Green und Mika Häkkinen drei HWA-Boliden in den provisorischen ersten beiden Startreihen - ohne dass Green und Häkkinen Schneiders beachtlicher Zeit von 1:18.909 Minuten wirklich nahe gekommen wären. Daniel La Rosa sowie Paul Di Resta rückten auf den Rängen drei und fünf die Jahres- und Gebrauchtwagen ins recht Licht, als bester Audi-Pilot erwies sich Timo Scheider auf Rang sechs.

Die gestern zumindest mit Blick auf die Zeiten Christian Abts recht vielversprechenden Audi-Jahreswagen erlebten trotz Gewichtsvorteils ein Desaster: Alexandre Prémat schaffte es zwar in die zweite Session, bescherte seiner Mechanikercrew jedoch nach einem Fahrfehler mit gebrochener Radaufhängung einen aufwändigen Reparaturauftrag. Kristensen-Vertretung Markus Winkelhock haderte mit einer dreckigen Strecke und kam nicht über Platz 19 hinaus - vor Vanina Ickx und hinter Mike Rockenfeller, Lucas Luhr, Susie Stoddart sowie Christian Abt, deren Arbeitstag ebenfalls schon jetzt beendet war.

Session 2 - Desaster für die 2007er-Audi

Mit einer eher verhaltenen Zeit setzte sich Martin Tomczyk zunächst an die Spitze, bevor erneut Mercedes das Ruder übernahm: Green und Häkkinen befanden sich jeweils auf Bestzeitkurs, verfehlten jedoch am Ende stets knapp die Bestmarke Schneiders. Für Aufsehen sorgte hingegen Prémat: Sein scheinbar im Handumdrehen reparierter 2006er-A4 genügte dem Franzosen, um sich vorübergehend auf Platz drei zu setzen - und so nach den enttäuschenden Ergebnissen seiner Jahrgangskollegen die tatsächliche Performance der Ingolstädter Jahreswagen zu offenbaren.

Weiterhin schwer taten sich die 2007er-A4: Tomczyk und Scheider präsentierten sich beim Einzug in die Top Acht als stetige Wackelkandidaten - und scheiterten mit den Rängen neun und zehn schließlich. Und während der Franzose noch auf Rang sechs durchgereicht wurde, wurde am Ende selbst Mattias Ekström bis auf Platz neun geschoben. Auch Gary Paffett überraschte mit Platz 13 im negativen Sinne und schied ebenso wie Adam Carroll und Mathias Lauda auf den Positionen 12 und 14 aus.

Der Triumphzug für die Stuttgarter war somit schon jetzt gesetzt: Spitzenreiter Paul Di Resta bewies im mittlerweile bleischweren 2005er-Mercedes seine Klasse, indem er mit einer Zeit von 1:18.530 Minuten als einziger die Bestzeit Schneiders unterbot. Die HWA-Piloten belegten die Plätze zwei bis fünf, La Rosa und Margaritis komplettierten die siebenköpfige Mercedes-Spitzengruppe.

Session 3 - Spengler triumphiert

Dass die Mercedes-Neuwagen ihr Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft hatten, stellten die HWA-Piloten rasch unter Beweis: Auf Anhieb unterboten sie die 2007er-interne Spitzenmarke, Bruno Spengler sorgte mit einer Zeit von 1:18.408 Minuten für die neue Bestzeit. Mit sechs Zehnteln Rückstand konnte Prémat als letzter verbliebener Audi-Pilot - trotz seiner hervorragenden fahrerischen Leistung - gegen die Stuttgarter Übermacht nicht viel ausrichten und wurde am Ende Sechster.

An der Bestzeit des Kanadiers biss sich auch der zweitplatzierte Häkkinen trotz weiterer Verbesserungen die Zähne aus, Bernd Schneider wehrte sich vergeblich gegen den Angriff Di Restas, der den Altmeister sensationell auf Rang vier schob. Margaritis und La Rosa haderten auf den Plätzen sieben und acht mit dem Gewichtshandicap ihrer Jahreswagen - und durften dennoch in den allgemeinen Jubel der Stuttgarter einstimmen.