Mercedes, Mercedes so weit das Auge reicht. Insbesondere im zweiten Training zeigten sich die Autos mit dem Stern von ihrer besten Seite. Acht der schnellsten neun Piloten saßen in einer C-Klasse. Dabei war es vor allem Bruno Spengler, der mit einer Klasse-Zeit von 1:19.380 deutlich machte, dass es auf dem Eurospeedway endlich klappen könnte mit dem ersten Sieg eines Mercedes-Neuwagens. Und auch wenn sich nachher alle mühten, die Bedeutung des Freitags herunterzuspielen, so machte sich doch große Zuversicht im Mercedes-Lager bemerkbar: "Das Auto lag wirklich gut, wir hatten sehr konstante Longruns - auch, als ich neue Reifen hatte. Für das Rennen sieht das Auto wirklich gut aus", sagte Spengler nachher.

Natürlich spielt den Neuwagen der Stuttgarter der dramatische Gewichtsvorteil von 28 Kilo gegenüber den Audis in die Hände. Doch nur darauf wollte man die gute Leistung auch wieder nicht reduzieren, und so spielte Bruno Spengler diese Angelegenheit etwas herunter: "Letztes Jahr in Oschersleben waren wir auch 20 Kilo schwerer und waren trotzdem mit einem minimalen Abstand Zweiter. Natürlich macht das Gewicht einen Unterschied, aber wenn das Team gut arbeitet, dann kann man auch mit viel Gewicht schnell sein."

Doch nicht nur die leichten 2007er C-Klassen wussten zu überzeugen, auf den Plätzen zwei bis vier landeten im zweiten Training die eigentlich schwereren Jahreswagen, gefahren von den wieder starken Briten Paul Di Resta auf Platz zwei und Gary Paffett auf vier, sowie Daniel La Rosa. Selbst Mathias Lauda, der heute einer der langsameren C-Klasse-Piloten war, wirkte alles andere geknickt über die Performance seines Autos. "Ich habe bei meiner schnellen Runde am Ende der letzten Kurve einen kleinen Fehler gemacht. Wenn alles optimal gelaufen wäre, hätte ich eine 1:20.1 fahren können. Das wäre Platz fünf oder sechs gewesen."

Zwar tritt der Österreicher geichzeitig auf die Euphoriebremse, denn das Freitagstraining sei ja nie wirklich aussagekräftig, weil man ja nie wisse, mit wie viel Sprit die anderen unterwegs seien. Dennoch - alles andere als die Pole Position wäre für Mercedes sicherlich eine Enttäuschung.