Die Zahlen präsentieren sich ähnlich eindrucksvoll wie auf der Heimstrecke Hockenheimring: Kannte der EuroSpeedway Lausitz beim Debüt 2000 nach starken Regenfällen und Rennabbruch noch keinen Sieger, so hörte dieser seit 2001 fünf von sieben Malen auf den Namen eines Mercedes-Piloten. Gelingt der neuen C-Klasse in wenigen Tagen der lang erwartete erste Sieg, könnte der Lausitzring endgültig zur "Mercedes-Strecke" avancieren. Die Chancen stehen nicht schlecht...

HWA

So ärgerlich der Ausfall in Oschersleben zwei Runden vor Schluss für Mika Häkkinen auch war: Auf dem EuroSpeedway könnte für die HWA-Truppe wie für den Finnen mehr als nur eine Entschädigung für den verlorenen dritten Platz folgen. Hätte der Podestplatz für Häkkinen für den dritten Saisonlauf einen Gewichtsgleichstand zwischen Audi- und Mercedes-Neuwagen bedeutet, so dürfen sich die Stuttgarter nun über einen 28 Kilogramm schweren Gewichtsvorteil ihrer Neuwagen freuen. Ein Unterschied, der für Audi auch bei optimaler Platzierung der zusätzlichen Bleiplatten kaum zu kompensieren sein wird - und die 2007er-Mercedes zum Siegfavoriten macht:

Mit drei Siegen ist Bernd Schneider auch in der Lausitz Rekordsieger, Foto: DTM
Mit drei Siegen ist Bernd Schneider auch in der Lausitz Rekordsieger, Foto: DTM

"Anders als in Oschersleben kennen wir die umgebaute erste Kurve auf dem Lausitzring noch nicht von Testfahrten. Dadurch gewinnen die Tests am Freitag noch mehr an Bedeutung", verweist Mika Häkkinen zwar auf die Streckenmodifikationen als große Unbekannte, zeigt sich jedoch auch angesichts des Potenzials seiner C-Klasse selbstbewusst: "Ich bin auf dieser Strecke zweimal Dritter geworden und will zwei Jahre nach meinem ersten DTM-Sieg diesmal ganz nach oben."

Ein Ziel, das neben dem dreifachen EuroSpeedway-Sieger Bernd Schneider und Bruno Spengler auch Jamie Green verfolgt. "Mir liegt der Lausitzring", kündigt der Brite an - und will die Fehlleistung von 2006, als er hier eine Pole Position mit mehreren Verbremsern im Rennen ungenutzt ließ, vergessen machen.

Mücke & Persson

"Nach dem Sieg in Oschersleben wird es für mich durch das Platzierungsgewicht buchstäblich schwerer, diesen Erfolg zu wiederholen", muss Gary Paffett gestehen, dessen Mercedes-Jahreswagen in Oschersleben 28 Kilogramm mehr als der 2006er-Audi, aber auch bizarre 18 Kilogramm mehr als der Mercedes-Neuwagen auf die Waage bringen wird. Das Potenzial der 2006er- und 2005er-Mercedes auf dem EuroSpeedway ist bereits aus den Vorjahren bekannt, so dass einem gelungenen Heimspiel der Berliner Mücke-Mannschaft im Grunde nichts im Wege stünde. Trügen Jahres- und Gebrauchtwagen des in Oschersleben punktelosen Teams nicht ohne eigenes Verschulden die zusätzlichen Gewichte mit sich herum..

"Zwei 13. Plätze in zwei Rennen sind nicht das, was ich mir vorgenommen habe. Ich kann mehr, und das will ich auf dem Lausitzring zeigen", kündigt Mücke-Pilot Mathias Lauda an, der in der Lausitz zudem auf eine überzeugendere Rennstrategie seines Teams hofft als noch vor zwei Wochen. Und während Daniel La Rosa Rang 14 in Oschersleben als "Ausrutscher" verstanden wissen will, propagiert Mercedes-Sportchef Norbert ein "geschlossenes Mannschaftsergebnis" als Ziel - was auch auf dem Lausitzring kein leichtes Spiel wird...