Herr Dr. Ullrich, wie kamen Sie zu der Verpflichtung Ihrer beiden Ersatzfahrer?
Dr. Wolfgang Ullrich: Zunächst einmal war es mir wichtig, dass wir Fahrer nehmen, die aus dem Audi Sport-Kader sind - also zur Familie gehören. Die erste Entscheidung fiel auf Marco Werner. Er wollte schon immer einmal DTM fahren, aber bislang hat es bei ihm nie gepasst. Als ich ihn fragte, ob er bereit wäre, für Alexandre Prémat einzuspringen, hat er spontan zugesagt und sogar seinen Urlaub dafür abgesagt.

Danach mussten wir relativ kurzfristig Frank Biela engagieren. Ich habe ihn am Montag bei einer Veranstaltung getroffen und ihn vorsorglich gefragt, ob er es sich vorstellen könnte einzuspringen, wenn es soweit kommen sollte. Er sagte: "Selbstverständlich." Aber definitiv hat er es erst am Mittwoch erfahren, was schon sehr kurzfristig war. Am ersten Tag hatten wir noch nicht einmal einen passenden Overall für ihn - daran sieht man, wie eng es war.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Ersatzfahrern?
Dr. Wolfgang Ullrich: Beide haben bislang sehr gute Arbeit abgeliefert. Frank hatte leider am Freitag im zweiten Training ein technisches Problem; er verlor eine Dreiviertelstunde wegen eines Ölverlusts - das hat ihm natürlich in Form von fehlenden Kilometern wehgetan. Frank war vorher nie in dem Auto gesessen. Anhand der Videoanalysen sieht man aber, welche großen Fortschritte er gemacht hat. Für ihn war es das intensivste Programm, das man sich vorstellen kann.

Wie geht es Alex Premat und Tom Kristensen, haben Sie schon einen Comebacktermin im Auge?
Dr. Wolfgang Ullrich: Wir geben ihnen die Zeit, die sie brauchen. Ich übe auf keinen der beiden Druck aus. Im Gegenteil: Ich versuche sie zu bremsen, da es mir wichtiger ist, dass sie zu 100% fit sind, bevor wir irgendein Risiko für ihre Gesundheit eingehen.