Dass Tom Kristensen insbesondere auf seiner Paradestrecke Oschersleben unersetzlich wäre, war bereits vor dem Qualifying abzusehen gewesen. Sichtlich bemüht versuchte Frank Biela bereits gestern, nach langer DTM-Abstinenz im A4 seinen Erfahrungsrückstand aufzuholen - und wurde dabei auch von technischen Querelen gehindert. Dass auch im Qualifying nicht alles nach Plan lief, passte ins Bild:

"Die DTM ist eine tolle Serie - ein Topteam, ein Topauto, das ist schon gut", genießt Biela zwar sein erstes DTM-Wochenende seit 2004, ist jedoch nach dem Ausscheiden in der ersten Session im Gespräch mit uns wenig angetan vom Ergebnis: Mit dem Ergebnis bin ich natürlich nicht zufrieden, wobei man unter diesen Umständen nicht viel mehr erwarten kann." Dass sich die Leistungsdichte seit seinem letzten DTM-Rennen weiter erhöht hat, blieb auch für den 42-Jährigen nicht im Verborgenen: "Wenn man weiß, dass schon etablierte Fahrer fünf bis zehn Plätze nach hinten gereicht werden, wenn eine Kleinigkeit nicht passt, kann man sich vorstellen, wie es ist, völlig ohne Tests einzusteigen."

Die Umstellung auf den Tourenwagen konnte für Biela, der sich zuletzt wieder auf den Langstreckensport spezialisiert hatte, auch am Samstag längst noch nicht als vollendet angesehen werden. "Wo es normal über den Asphalt geht, habe ich keine Probleme - wo man viel über Randsteine räubern muss, geht die Zeit verloren", verrät der DTM-Meister von 1991 seine Problemzonen. Als Problemzone konnte für Frank Biela auch jener Streckenteil bezeichnet werden, wo er vorübergehend den Asphalt verließ - nachdem die Runde so viel versprechend begonnen hatte:

"Auf meiner zweiten Qualifying-Runde lief es recht gut, doch dann kam der Abflug, nachdem ein Mercedes vor mir Dreck auf die Strecke brachte", erinnert sich Biela - dem allerdings auch Position 18 nicht vergönnt war. Dass ihm die Sportkommissare das Ignorieren gelber Flaggen vorwerfen, kann der Audi-Pilot nur bedingt nachvollziehen. "Wer vor mir abflog, habe ich nicht gesehen, und ob gelbe Flaggen geschwenkt wurde oder nicht, weiß ich nicht mehr", schildert der Neusser, "ich fuhr vorher auf alten Reifen eine langsame Einrollrunde, so dass ich in besagter Runde auf neuen Reifen schneller war, obwohl ich an dieser Stelle nicht am Limit fuhr." Ärgern mag sich Frank Biela über die Rückversetzung auf Startplatz 20 nicht mehr: "Die Kommissare haben entscheiden - und auf Platz 18 tut es auch nicht allzu weh..."