So gern die Motorsport Arena in Oschersleben auch als Audi-Strecke bezeichnet wird - auch in der Magdeburger Börde liegen die Stuttgarter in der Erfolgsbilanz vorn: Gemeinsam mit Opel führt Mercedes die Statistik nach drei Siegen in acht Rennen an, Audi kann lediglich die beiden Kristensen-Erfolge aus den Jahren 2004 und 2006 vorweisen. So hoffen die Stuttgarter, dass einer ihrer Piloten an die Leistungen Bernd Schneiders 2000, Marcel Fässlers 2001 und Gary Paffetts 2005 anknüpft - und die neue C-Klasse nach misslungener Debütvorstellung in Hockenheim auf die oberste Stufe des Podiums hievt...

HWA

Dass sich die drei Vorgänger der 2007er-C-Klasse in Oschersleben schwer taten, kann jedoch auch die ansehnliche Erfolgsbilanz nicht vertuschen: Die Charakteristik des engen Kurses mit seinen vielen langsamen Kurven und wenigen Geraden lag den Mercedes-Boliden in der Vergangenheit nur bedingt. Auch Bernd Schneider zeigt sich nicht übertrieben siegessicher. "In Oschersleben ist es nicht einfach, eine gute Abstimmung zu finden", schildert der DTM-Champion seine Erfahrungen und mahnt Verbesserungen im Qualifying an: "Deshalb sind die Tests am Freitag besonders wichtig. Wir müssen am Samstag besser werden, um im Rennen gut abzuschneiden."

In Oschersleben kommt Mercedes erstmals ein Gewichtsvorteil zu Gute, Foto: Sutton
In Oschersleben kommt Mercedes erstmals ein Gewichtsvorteil zu Gute, Foto: Sutton

Mika Häkkinen sieht nach dem Umbau der ersten Kurve weitere Belastungen auf sich und seine Kollegen zukommen. "Durch die umgebaute erste Kurve wird die Strecke physisch noch fordernder, denn wir bremsen hier aus über 230 km/h auf rund 70 km/h ab, und das im Rennen 44-mal", stellt der Finne fest, sieht jedoch für eine erfolgreiche Revanche der neuen C-Klasse auch angesichts ihres Gewichtsvorteils von 14 Kilogramm nichts im Wege stehen: "Wir haben viel Potenzial und werden dieses zeigen und umsetzen."

Mücke & Persson

Weit deutlicher als HWA konnten in Hockenheim bereits Mücke und Persson das Potenzial ihrer Jahres- und Gebrauchwagen offenbaren. Insbesondere der Shootingstar des Saisonauftakts, Paul Di Resta, kündigt weitere Erfolge in seiner 2005er-C-Klasse an: "Vor einem Jahr habe ich in Oschersleben in der Formel-3-Euroserie gewonnen. Ich will den Schwung von meinem fünften Platz in Hockenheim nutzen und wieder in die Punkteränge fahren." Derweil lässt sich Alexandros Margaritis im Persson-Lager die Zuversicht durch die Nachteile seines 2006er-Boliden bei Fahrzeugcharakteristik und -gewicht verglichen mit den Audi-Pendants nicht nehmen:

"Mein Ziel ist klar: Ich möchte bester Jahreswagenfahrer werden", zeigt sich der Grieche selbstbewusst, nachdem er bereits im Vorjahr - bis zu seinem Ausfall zwei Runden vor Schluss - mit Rang vier im Mercedes-Jahreswagen für Furore gesorgt hatte. Hiervon war Mücke-Pilot Mathias Lauda in Hockenheim noch weit entfernt, nachdem er sich im Qualifying nicht mit dem ausgetauschten Frontsplitter seiner C-Klasse hatte anfreunden können: "Ein guter Startplatz ist auf dieser Strecke noch entscheidender als sonst, denn Überholen ist hier schwierig..."