Wie schätzt du das Kräfteverhältnis in dieser Saison ein?
Susie Stoddart: Wir haben in diesem Jahr sehr gute Chancen, denn das Gewichtsreglement ist sehr vorteilhaft für das 2005er-Auto. Der Zeitunterschied zu den 2006er-Autos ist nicht groß.

Wie bewertest du die Zusatzgewichte für die Gebrauchtwagen?
Susie Stoddart: Ich glaube, das ist eine gute Lösung. Wenn es die 2006er-Autos in die Punkte schaffen, bekommen sie mehr Gewicht, was sowohl gut für uns als auch für die Rennen ist, die dadurch sehr eng werden.

Stoddart schätzt das neutralere Einlenkverhalten ihres 2005er-Mercedes, Foto: Sutton
Stoddart schätzt das neutralere Einlenkverhalten ihres 2005er-Mercedes, Foto: Sutton

Warst du sehr enttäuscht, keinen Jahreswagen bekommen zu haben?
Susie Stoddart: Ehrlich gesagt war ich anfangs schon ein bisschen enttäuscht. Gerhard Ungar sagte mir, auch ein 2005er-Fahrzeug sei gut - doch ich dachte mir: Nein, es ist doch wieder ein zwei Jahre altes Auto... Im letzten Jahr war der Unterschied zwischen 2004er- und 2005er-Autos sehr groß, so hatten wir keine Chance. Doch nach dem ersten Test mit meinem 2005er-Auto war ich sehr glücklich. Mein Ziel ist es, für HWA zu fahren, aber da es so viele gute Fahrer in der DTM gibt, wird es hart, dorthin aufzusteigen.

Bisher hast du das Qualifying als deine Schwäche angesehen. Konntest du im Winter etwas daran ändern?
Susie Stoddart: Ja, wir haben sehr hart daran gearbeitet und haben uns verbessert. Mit den neuen Reifen sollte es im Qualifying nun besser für uns laufen. Natürlich braucht es im Qualifying auch Glück; man muss freie Fahrt haben, alles muss zusammenpassen. Doch ich bin glücklich mit meinen Fortschritten.

Was genau hat dazu beigetragen?
Susie Stoddart: Ich glaube, dass mir die neuen Reifen besser liegen. Im letzten Jahr konnte ich die Reifen im Qualifying nur auf der ersten Runde voll nutzen, diesmal funktioniert das auch auf der zweiten Runde noch. Das 2005er-Auto liegt mir besser als das vorherige - ich fühle mich sehr gut in diesem Auto. Außerdem habe ich Erfahrung und Selbstvertrauen hinzugewonnen, ich weiß, was zu tun ist und kenne das Team. Wenn ich mich da an das erste Rennen im vergangenen Jahr erinnere...

Wie wirken sich die Fortschritte des 2005er-Autos auf der Strecke aus?
Susie Stoddart: Es ist nicht direkt einfacher zu fahren, aber für mich hatte das 2004er-Auto zu viel Untersteuern. Im Rennen war ich damit sehr schnell, aber gerade im Qualifying mit neuen Reifen war das Untersteuern sehr deutlich. Das war für mich ebenso wenig hilfreich wie für Mathias Lauda. Auch mit Blick auf die Rundenzeiten sieht man die Unterschiede.

Wie sehr musst du Paul Di Resta im zweiten 2005er-Mercedes fürchten?
Susie Stoddart: Paul ist extrem schnell. Er hat die Formel 3 Euroserie gewonnen, und auch in der DTM wird er schnell sein. Zwar sind wir in unterschiedlichen Teams, aber ich habe höchsten Respekt vor Paul. Das Duell mit Mathias Lauda war schon sehr knapp, dieses Jahr wird es noch härter für mich. Aber das ist die DTM. Ich muss alles aus meinem Auto herausholen - drückt mir die Daumen!