Manuel Reuter ist zurück in der DTM - und sieht die Leistungsdichte noch höher als zu seinen Fahrerzeiten. Der frühere Opel-Pilot, der das Renngeschehen an diesem Wochenende erstmals als TV-Experte live kommentiert, hat dennoch einen besonders heißen Anwärter auf den Sieg ausgemacht:

"Größter Favorit fürs Rennen ist Bruno Spengler", kündigt Reuter gegenüber der adrivo Sportpresse an und weiß zu begründen: "Wenn er von der Pole aus einen guten Start hat, sollte er das Rennen zunächst unter Kontrolle behalten - denn er hat nach wie vor einen kleinen Topspeedvorteil." Von diesem kann Audi aus seiner Sicht nicht zehren, was jedoch für Reuter die Chancen der Ingolstädter nicht wesentlich mindert: "Auch die Audis sind sehr stark: Timo Scheider war über das ganze Wochenende mit Blick auf die Longruns gut dabei, ebenso heute morgen Ekström und Kristensen."

Doch nachdem sich gestern noch während des Zeitfahrens die Streckenbedingungen rapide verändert hatten, droht heute aus Expertensicht das gleiche Spiel. "Die Strategie wird entscheidend sein, aber auch, wie man auf die veränderten Streckenbedingungen reagiert", prognostiziert Reuter und verweist auf die gestrigen Schwierigkeiten der Audi-Truppe während der dritten Session. "Die Streckentemperatur wird sich deutlich unterscheiden, und auch gestern im Qualifying hatten einige bedingt durch die veränderten Streckenbedingungen Balanceprobleme."

"Enger kann es nicht zugehen" - so lautet auch Reuters Fazit nach dem gestrigen Qualifying. Und während er neben Spengler auch ein halbes Dutzend weitere Siegkandidaten ausmacht, sieht er in Reihen der Debütanten schon jetzt einige Shootingstars, die den Neuwagen rasch das Leben schwer machen könnten: "Auch die Fahrer der älteren Fahrerzeuge haben einen guten Job gemacht, insbesondere Paul di Resta, aber auch Adam Carroll und Alexandre Prémat, die gestern im Qualifying Pech hatten."