Es hätte der Auftakt zum Bruch mit dem scheinbar ewigen Hockenheim-Fluch werden können - und dennoch reichte es "nur" zu einer beachtlichen Mannschaftsleistung. Martin Tomczyk, Mattias Ekström, Tom Kristensen und Timo Scheider brachten es zwar allesamt mit Leichtigkeit in die letzte Qualifying-Session, mussten die Pole Position jedoch einem Mercedes-Kollegen überlassen.

Hiernach hatte es nur zu Beginn der ersten Session vorübergehend ausgesehen: So schien der spätere Pole-Inhaber Bruno Spengler unangefochtener Spitzenreiter zu sein, bevor ihn Mattias Ekström seines schnelleren Fahrzeugs belehrte. Mit einer Zeit von 1:34.647 Minuten verwies er den Kanadier um zwei Zehntelsekunden auf Rang zwei, bevor er seine Bestmarke im zweiten Durchgang gar um eine halbe Sekunde unterbieten konnte - und erneut Position eins einnahm. So drehte der Schwede zwar die schnellste Runde des gesamten Qualifyings und durfte dicht gefolgt von Tomczyk und Scheider den vergeblichen Versuchen Bernd Schneiders und Jamie Greens, in die letzte Session zu gelangen, mitleidig zusehen.

Lucas Luhr kam nicht über Rang 19 hinaus, Foto: Audi
Lucas Luhr kam nicht über Rang 19 hinaus, Foto: Audi

Nach der dritten Session wich die Freude jedoch der Frustration. "Vor dem letzten Anlauf haben wir noch etwas mit den Reifen probiert, was leider nicht so gut funktioniert hat", stellte Ekström ernüchtert fest. Und während Tomczyk sich immerhin über Rang zwei freuen konnte und für morgen zu den Siegkandidaten zählt, kämpfte mit Tom Kristensen ein weiterer Skandinavier mit der Technik. Der Däne war verglichen mit seinen drei Abt-Audi-Kollegen während des gesamten Qualifyings erstaunlich blass geblieben. "Ich habe seit dem Training am Morgen mit einem übersteuernden Auto zu kämpfen gehabt. Wir haben viel verändert, bekamen es aber nicht ganz in den Griff. Wir konnten keinen optimalen Reifendruck finden", begründet Kristensen und kündigt für morgen den korrekten Luftdruck an...

Auch im Jahreswagenlager lief es nach viel versprechender Generalprobe am Samstagmorgen weniger gut als erhofft. Mit dem Austausch eines beschädigten Frontsplitters in Folge des freien Trainings konnte insbesondere der gestrige Shooting-Star im Audi-Jahreswagenlager, Alexandre Prémat, sein Potenzial nicht ausschöpfen. Lucas Luhr scheiterte wie schon gestern bei der Suche nach dem richtigen Reifen-Setup und kam so nicht über Platz 19 hinaus: "Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so weit hinten stand. Offenbar war der Luftdruck mit dem neuen Reifensatz etwas zu hoch."

Mit Blick auf das morgige Rennen bauen insbesondere die Neuwagenpiloten auf die Longrun-Qualitäten ihrer neuen A4 DTM, die für Audi den lang ersehnten Hockenheim-Sieg näher rücken lassen denn je. Bewies Audi doch vor sechs Monaten am Beispiel Heinz-Harald Frentzen selbst, dass eine Pole Position in der Kurpfalz nicht alles ist...