Nach einer wenig gelungenen Saison 2006 lässt Mattias Ekström keine Gelegenheit mehr aus, an der Spitze zu stehen: Der Sieg beim Pariser Race of Champions im Dezember, die Bestzeit beim dritten Oscherslebener Testtag, die Führung bei der Düsseldorfer Fahrerparade - und nun die Bestzeit beim ersten Freitagstest der Saison. Mit einer Bestmarke von 1:34.761 Minuten läutete der Schwede eine Saison ein, die sowohl für ihn als auch für Audi mehr Grund zum Jubel bieten soll als das vergangene Jahr.

Während die Konkurrenz von HWA zielgenau das hintere Mittelfeld ansteuerte, betrieb das Team Abt das Versteckspiel weniger intensiv: Mit Tom Kristensen, Timo Scheider und Martin Tomczyk auf den Rängen drei, fünf und neuen gelangten auch Ekströms Kollegen im Laufe ihrer Longruns in die Top Ten. Mit den Plätzen vier und sieben präsentierte sich das Phoenix-Duo aus Alexandre Prémat und Christian Abt konkurrenzfähiger als die Rosberg-Neulinge Lucas Luhr und Mike Rockenfeller.

Alexandre Prémat präsentierte sich als schnellster Jahreswagenpilot, Foto: Audi
Alexandre Prémat präsentierte sich als schnellster Jahreswagenpilot, Foto: Audi

Am Nachmittag verging jedoch auch dem Abt-Quartett die Bestzeitlust: Zwar präsentierte sich Timo Scheider von Beginn an an der Spitze der Zeitenliste, am Ende überließ jedoch auch er mit 62 Tausendstelsekunden Rückstand Paul die Resta im 2005er-Mercedes die Tagesbestzeit. Das Versteckspiel der Stuttgarter schien anzustecken, wenngleich sich Kristensen, Ekström und Tomczyk, innerhalb einer Zehntelsekunde auf den Rängen sechs bis acht, noch wesentlich weiter vorne zeigten als die Piloten der Mercedes-Neuwagen. Mit zwei unter großem Rückstand eingefahrenen letzten Plätzen ließ sich lediglich Vanina Ickx im 2005er-Audi unfreiwillig in die Karten schauen.

"Wir haben heute gute Schritte vorwärts gemacht - genauso hatten wir uns das vorgestellt", berichtete nach dem Testtag ein zufriedener Mattias Ekström; Timo Scheider stimmt ein: "Wir haben meinen Audi A4 DTM in beiden Trainingssitzungen verbessert, so dass ich am Freitagabend sagen kann: Ich bin richtig zufrieden und optimistisch für morgen." Während Martin Tomczyk sich zwar nicht unzufrieden zeigte, jedoch auf weitere Fortschritte am Samstag setzt, präsentierte man sich im Jahreswagenlager weniger enthusiastisch als bei Abt:

"Ich bin sehr unzufrieden. Ich habe mir nach den Testfahrten mehr erhofft und kann mir nicht erklären, warum wir so weit hinten stehen", gibt Rosberg-Debütant Mike Rockenfeller unumwunden zu, während sein Teamkollege Lucas Luhr die Problematik zu erkennen glaubt: "Mein Tag verlief durchaus positiv, auch wenn sich das im Ergebnis noch nicht widerspiegelt. Aber wir kennen die Gründe: Auf alten Reifen läuft es gut, aber mit einem neuem Reifensatz gelingen uns keine besseren Zeiten." So hält es Teamchef Arno Zensen wie der Rest der DTM-Welt: "Wir rätseln noch ein bisschen..."